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WEAPONLORD – Hail The Victorious

~ 2018 (Independent) – Stil: US Metal ~


Leider werde ich bis in alle Ewigkeiten auf das Vinyl der Debüt-Veröffentlichung von den US-Amerikanern WEAPONLORD warten, denn tragischer Weise wurde die geplante Produktion aufgrund geringer Nachfrage abgeblasen.

Da steh ich nun, ich armer Tor,
Und bin so reich als wie zuvor.
Kein weit´res Vinyl darf die Sammlung bereichern,
Hilft jetzt nur die Suche in den digitalen Speichern.

Glücklicherweise existiert wenigstens eine Digital-Version von ´Hail The Victorious´, gleichwohl niemals ein Ersatz für das Tasten und Umspielen des geliebten Vinyls in seiner Umhüllung. Mit Schnüffeln ist da auch nix. Das Quintett aus Seattle, Washington, hat aber sogleich zur Besänftigung der Gemüter sein Lebensmotto als Vorschlag zu unterbreiten:

I’ve got my leather,
I´ve got my spikes,
Hand me that gasoline,
And give me a light

So ist der Beginn des US Metal-Werkes keineswegs verhalten, obwohl sich WEAPONLORD beim klassischen Requiem bedienen und dementsprechend auch in ´Requiem… Dies Irae´ dessen italienischen Text singen. Der dadurch entstandene Eindruck, hier träfe Italo Prog auf Texas Metal verschiebt sich aber hernach umgehend in Richtung US Metal. Die Gitarren-Wizards, wie wir sie einst in HELSTARs ´Nosferatu´ angetroffen haben, sind aber bereits zugegen. Am High-Pitched-Gesang tobt sich Lead-Gitarrist Bison M. Longshot aus, unterstützt vom zweiten Lead-Gitarristen Cody J. Brumlow und Bassistin Leona Hayward (NORTHERN CROWN, INFERNAL REALM) im Background. Das Schlagzeug zermalmt Chris Craven (OXYGEN DESTORYER, PECEPTION).

Knalligem Texas Metal entspricht ´Drawn And Quartered´. Es wird geshoutet was die Mikrofone aushalten, selbst der Refrain – und zack shreddern die Herren ein Solo hinterher, gerne zur Abwechslung in klassischer Melodienfolge. Selbst die Herren Yngwie J. Malmsteen und David T. Chastain hätten ihre Freude, wenn sie ´Dagon´ küsst. Dies waren einst die Zeiten von ENERGY VAMPIRES, SPIRIT WEB oder SLAUTER XSTROYES. Daher halten den ´March Of The Weaponlord´ nur durchtrainierte Waden aus, ein echter Shredding-Marsch für die junge Generation KENZINER. Diese zeigte schon immer den RHAPSODY-Epigonen auf, wie Metal heroisch, leuchtend und siedend heiß im Antlitz des geschmiedeten Schwertes zu klingen hat. Da fließt kaum mehr europäisches Blut in den Adern der US-Immigranten. Den Rock´n´Rolligen Touch der frühen Metal-Years versprühen ´Life Of Crime (Going Downtown)´ und ´Witch Hunt´, natürlich mit ausreichend Solo-Einlagen für die Gefolgschaft von RACER X, die Nähe zum Power-Thrash ´Mission 25´ oder ´Whisper In Darkness´ gar zu STEEL PROPHET.

(8,5 Punkte)

https://www.facebook.com/weaponlordseattle/

https://weaponlord.bandcamp.com/album/hail-the-victorious


(VÖ: 9.03.2018)

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