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THEM – Manor Of The Se7en Gables

~ 2018 (Steamhammer / SPV) – Stil: Metal ~


Das Allstar-Sextett THEM geht den auf seinem Debüt (siehe hier) eingeschlagenen Weg mit ´Manor Of The Se7en Gables´ unbeirrt weiter, es wuchtet die musikalische Ausrichtung gar auf eine neue Ebene. Die Musik ist härter geworden und ertönt trotz erneutem Konzeptalbum nicht mehr so verkopft. Das liegt auch daran, dass KK Fossor am Gesang weit weniger Zwiegespräche in der Nachlassverwaltung eines KING DIAMOND führt. Die Eigenständigkeit blüht somit in allen Bereichen auf. Hinter einer Maskerade müssen sich THEM nicht verstecken. Die Lieder des Zweitwerkes sprechen für sich – und eine deutliche Sprache.

Derweil Sänger KK Fossor um seine geliebte Mary trauert (“You will never be forgotten, you shall return from the afterlife once more”), ist ihm Peter Thompson bereits auf den Fersen (“Searching o’er land and sea, I have left no stone unturned. You’d better watch out for me KK, for I will find you!”). Die Musik trägt unterdessen ohne Verschnaufpause der dramatischen Geschichte Rechnung, vom harten Beginn bis zum entsprechende Finale. Da tragen die Power Metal-Kompositionen bisweilen im Rhythmus sogar thrashige Züge. Die deutsch-amerikanische Freundschaft versucht sich obendrein nicht nur einmal an interessanten Chorgesängen (´Circuitous´), die trotz ihrer europäischen Prägung nicht umgehend nach BLIND GUARDIAN munden (´Maleficium´), bloß tendenziell. Die Gitarrenfraktion wuselt sich durch das Konzept hindurch und spielt völlig ausgewechselt auf. Markus Johansson und Mastermind Markus Ullrich müssen sich 2018 nicht hinter den großen Namen der Szene verstecken, das Niveau erreicht mühelos die Sphären von SYMPHONY X und Konsorten. Der herausragende Song in dieser Hinsicht eröffnet den zweiten Abschnitt (´As The Sage Burns´). Nur noch selten werden aufgrund der Gesangseinlagen Erinnerungen an KING DIAMOND geweckt (´Witchfinder´). Doch gerade dieser eine Song und eine weitere wunderbar melodisch drückende Komposition (´The Secret Stairs´) könnten sich in Summe als epische Mitsing-Hymnen, ebenso wie eine ruhigere Über-Lobpreisung (´Ravna´), für die anstehenden Live-Auftritte entpuppen.

THEM platzieren ´Manor Of The Se7en Gables´ neben den Meisterwerken von SYMPHONY X sowie den frühen Konzeptwerken von BLIND GUARDIAN. Künstlerisch sind sie indessen zu einer Eigenmarke herangewachsen. Kompositeur Markus Ullrich setzt sich mit ´Manor Of The Se7en Gables´ ein kleines Denkmal, ein erstes hatte er sich bereits in einer anderen Sparte – A COSMIC TRAIL ´II: Mistral´ – gesetzt.

(9 Punkte)


(VÖ: 26.10.2018)

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