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ARSIS – Visitant

~ 2018 (Agonia Records/Soulfood) – Stil: Technical Death Metal ~


Die Technical-Death Metal-Band ARSIS hat mit ´Visitant´ an bewährte Qualitäten angeknüpft. Mit Top-Unterstützung: Das sechste Album des begabten Quartetts aus Virginia wurde von Mark Lewis (betreute u.a. THE BLACK DAHLIA MURDER) produziert, der für viele der Melodic-/Tech-Deather da draußen mittlerweile die Anlaufstelle Nr. 1 ist. Das Cover-Artwork stammt einmal mehr von Mark Riddick – und zieht mit Old School-Skulls direkt rein in dieses Inferno aus anspruchsvollem Riffing, proggy Leads und energetischem Drumming.

Bereites der Starter ´Tricking The Gods´ gibt die Richtung vor. Hier werden mit schnell-scharfen, präzisen Axthieben keine Gefangenen gemacht – die Jungs um Mastermind und einzig verbliebenes Gründungsmitglied James Malone gehören nach wie vor nicht zu den Introvertierten. Was beide Gitarristen, die bestimmt schon als Kids nachts auf ihrer Bettkante heimlich METALLICA- und MORBID ANGEL-Licks übten, in ihren Rehearsals für ´Visitant´ ausarbeiteten, weiß zu beeindrucken – und muss jetzt einfach dem Publikum mitten ins Gesicht geschmettert werden. Hervorzuheben ist auch das dichte Schlagzeugspiel; da haben ARSIS im Vergleich zu ihren bisherigen und meist beachtenswerten Alben nochmals nachgearbeitet. Das Ergebnis: bestechendes Beckenspiel, tadellose Tom-Teppiche – und volle Verzahnung mit den schnellen, komplexen Riffs der Saitenhexer.

Besonderes Schmankerl ist das abschließende Cover von ´His Eyes´ der australischen New Waver PSEUDO ECHO, die Anfang der 1980er zu ein wenig internationalem Ruhm gelangten: Klingt im ARSIS-Gewand wie eine Mischung aus Mid-90ies-FEAR FACTORY und AT THE GATES zu ´Slaughter Of The Soul´-Zeiten. Geglückt!

Wehrmutstropfen: Warum hat diese potenzialstarke Truppe keinen Klassiker wie das 2004er-Debüt ´A Celebration Of Guilt´ gezimmert? Es ist das Luxusproblem einer Ausnahmeerscheinung: Spielerisch ist alles over the top; allein das Songwriting ist in Teilen etwas zu auswechselbar – zu sehr auf Wirkung und dann doch zu wenig auf Wiedererkennung ausgerichtet.

(7,5 Punkte)


(VÖ: 2.11.2018)

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