SKEPTICISM – Stormcrowfleet
~ 1995/2018 (Svart Records) – Stil: Funeral Doom ~
´Stormcrowfleet´. Allein der Titel lässt manchen Insider ehrfürchtig den Blick senken. Das so benannte Album von SKEPTICISM erschien 1995, mittlerweile ein Klassiker des sogenannten Funeral Doom. Also: die düster-schleppende und für stark depressive Gemüter gefährlichste Variante der Moll-Musik. Für Bands wie INTER ARMA, AHAB und MOURNFUL CONGREGATION ist es ein Referenzwerk. SKEPTICISM haben diese Klasse im Laufe ihrer Karriere zwar gehalten, aber in dieser Einmaligkeit nie wieder erreicht – was wohl an der jugendlichen Unbedarftheit liegt, mit der dieses wegweisende Debüt entstand.
Dem derzeitigen Vinyl-Wahn sei Dank: Die Finnen wollen das Album bald als LP rausbringen (1995 gab es keinen Bedarf mehr dafür) – und haben ´Stormcrowfleet´ bei der Gelegenheit gleich neu gemixt. Arbeitsgrundlage waren die alten Originalbänder. Anssi Kippo, Platin-verkaufender finnischer Produzent (u.a. tätig für CHILDREN OF BODOM), hat den Job verantwortungsvoll übernommen – SKEPTICISM mussten das Ganze nur noch abnicken. ´Svart Records´ dürfen mitverdienen.
Und? In den Sessions wurde nichts digital aufgemotzt, keine neuen Parts hinzugefügt oder Bestehendes verändert – der Remix in Kippos Astia-Studio entstand auf analogem High-Quality-Equipment, das bereits 1995 im Einsatz war. Das Ergebnis: Die knapp 60 Minuten lange Platte profitiert nun deutlich von den vielen Erfahrungen Kippos im Extreme-Metal-Bereich und dem über die Jahre gewonnenen Know-how als Soundtüftler. Alles ist im Vergleich zur Originalaufnahme deutlich dichter und ausbalancierter. Keyboard bzw. Kirchenorgel, wesentlicher Melodieträger bei den sechs Titeln (plus Outro), klingen wärmer, einfach besser eingewoben in den weichen Teppich aus Gitarren und Bass. Ziel erreicht: Der Charme des Originals bleibt bestehen – der Gesamteindruck gewinnt durch besseres Equipment sowie ausgereifteres Toningenieurhandwerk merklich an Kontur.
(8 Punkte)