MeilensteineVergessene Juwelen

ELEVEN BLOODY MEN – Eleven Bloody Men

1988 (Beserkley Records) – Stil: Melodic Rock


HYTS stammen aus San Francisco und veröffentlichten zwei Alben: `HYTS´ (1983) und ´Looking From The Outside´ (1985).

Ihr Debüt erschien gar in derselben Woche wie das von BON JOVI. Mit Rick Derringer, JOURNEY und SANTANA waren HYTS auf Tour und verbuchten mit ´Backstabber´ erste Single-Erfolge. Die Gruppe bestand aus Sänger/Gitarrist/Songschreiber Roland Little, der mit Sammy Hagar zum Duett antreten könnte, Bassist Stan Miller, Keyboarder/Gitarrist Tommy Thompson und Schlagzeuger Roy Garcia. Aber trotz immenser Nachfrage stand dem Erfolg immer irgendetwas im Wege. Bei der ersten Scheibe presste die Plattenfirma nicht rechtzeitig genug Scheiben nach, um der Nachfrage gerecht zu werden. Später fiel Drummer Roy Garcia von der Bühne und HYTS warteten auf seine vollständige Genesung mit ihren weiteren Bandaktivitäten. Schließlich verschob die Plattenfirma den Release der zweiten Scheibe auf annähernd ein Jahr. Letztlich zerbrach die Gruppe, die mit einem gewissen Pomp-Faktor und einer Rauheit eine erstklassige Melodic Rock-Formation abgab. Gutes Futter für Knabbereien zwischen BALANCE, FORTUNE oder ARCHANGEL.

Aufgrund all dieser Probleme lösten sich HYTS auf, versuchten jedoch unter dem Namen ELEVEN BLOODY MEN die schönsten Songs ihrer beiden HYTS-Werke zumindest als Silberling an Mann und Frau zu bekommen. Die HYTS-Werke erschienen nämlich erst wieder in diesem Jahrhundert semioffiziell auf CD und sind auf Vinyl unmöglich zu erstehen. Daher war ´Eleven Bloody Men´ von ELEVEN BLOODY MEN jahrelang die einzige Möglichkeit, diese knackigen Melodik Rocker zu genießen. Die erwähnte Rocknummer ´Backstabber´, die Piano-Ballade ´Tears Will Flow´ sowie ´Lady Of The Night´ entstammten dem Debüt, die restlichen Songs dem Zweitwerk. Darunter die fantastischen ´Looking From The Outside´ sowie ´Up With The Night´ und ´Is He Better Than Me´, eine Komposition von Davitt Sigerson und Richie Zito, die auch PRISM auf ihrem 1983er Album nutzten und Zito selber von Joe Lynn Turner vertonen ließ. Obendrein ist ein ´The Show Must Go On´ eine ruhige, berührende Komposition, und keine QUEEN-Coverversion, das flippige ´You’re My Girl´ das zeitgemäße Gegenteil.

Wem in einer irrsinnigen Stunde nicht die Vinyl-Scheiben begegnen sollten oder die neueren Silberlinge, der ist mit diesem vergessenen Juwel aktuell bestens versorgt.

 

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