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ASG – Survive Sunrise

2018 (Relapse Records) – Stil: Heavy Rock


Mitte der 1990er war die Hochzeit von Bands, die es vorzüglich verstanden, Rock mit Hardcore und Metal zu kreuzen. Bei ONLY LIVING WITNESS und ihrer Genialität geht mir immer noch das Herz auf. LIFE OF AGONY hatten mit ihrem Debüt und ´Ugly´ ebenfalls gezeigt, das Riffs und Grooves simpel und zugleich sehr gut sein können, wenn man BLACK SABBATH verstanden hat. LEEWAY? Leider längst vergessen, hatten aber auch eine hörenswerte Rock-Periode (bspw. ´Open Mouth Kiss´) nach ihren stilprägenden New Yorker Hardcore-Rüpeljahren. Wichtig war und ist – ein Sänger. Also kein Schreihals, sondern jemand, der es versteht, auch die hohen Töne richtig zu treffen. ASG reihen sich da ein.

Das Quartett aus North Carolina/USA geht auf ´Survive Sunrise´ noch einen Schritt weiter auf der Harmonieleiter. Aufgrund ihres offensichtlichen Hangs zu AOR der 1980er hört man gelegentlich FOREIGNER und KANSAS raus. Auf ihrem sechsten Langspieler, fünf Jahre Pause waren wohl nötig, haben sie sich also nochmals weiterentwickelt: Bekennen sich mehr als bisher zum Schmalz der 1970er/-80er, verlieren aber nie das fette Riff aus dem Blick. Die Melodieverliebtheit schlägt gleich im Opener respektive Titelsong voll durch; man fürchtet fast, ASG hätten das Dropped-D-Tuning verlernt. Doch dann gibt es auch Songs wie ´God Knows Me´ und ´Heavy Scars´, die oft voll und teils sehr gefühlvoll auf Mosh und Groove setzen. Übrigens, Gitarrist und Sänger Jason Shi klingt manchmal verdächtig nach Perry Farrell von JANE’S ADDICTION, was durchaus als Kompliment gemeint ist.

Aufgenommen haben ASG mit ihrem Hausfreund Matt Hyde, ein Jack-of-all-trades, der schon Größen wie DEFTONES, SLAYER und MONSTER MAGNET veredelte. Fett produziert im modernen Gewand. Auch wenn sie insgesamt betrachtet das hohe Songwriting-Niveau der eingangs genannten Vergleichsbands durchweg (noch) nicht erreichen: Hinhören!

(7,5 Punkte)

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