FREQUENCY DRIFT – Letters To Maro
2018 (Gentle Art Of Music/Soulfood) – Stil: Artrock
Ist es Maro, der christliche Märtyrer und Heilige aus dem 1. Jahrhundert, einst den Tod unter Kaiser Trajan erlitten und jeweils am 15. April gewürdigt, zwei Tage nach dem Album-Release von FREQUENCY DRIFT, oder benennt Neuzugang am Mikrofon Irini Alexa einen anderen Maro, den sie im ersten Brief, im Opener des neues Werkes ´Letters To Maro´ anschreibt – und nicht anschreit?
Denn Irini Alexa erweist sich als Glücksfall für die jungen Kompositionen von FREQUENCY DRIFT, die abermals aus der Feder des Duos Nerissa Schwarz (Mellotron, Synthesizer) und Mastermind Andreas Hack (Gitarre, Keyboards, Bass) entsprangen. Erstmals setzen die Artrocker eine E-Harfe ein, die der Musik die Härte des Vorgängers nimmt und eine Luftig- und Leichtigkeit heraufbeschwört. Zugute kommt diese Soundästhetik, die im Verbund mit dem Gesamtkonzept vom japanischen Arthouse-Kino und Schriftstellern wie Haruki Murakami seinen Impuls fand, den Komposition des Artpop á la ´Electricity´. Eindeutig im Gefecht zwischen Stehlampe und Scheinwerferlicht von ´Neon´ herauszuhören. Nicht musikalisch, aber gesanglich in Verwandtschaft zu MAGENTA oder PAATOS. Der New Artrock vollführt dabei einige unbekannte Drehungen, den Schwebezustand fortwährend im Blick. Die Dramatik und Theatralik offenbart insbesondere ´Escalator´, zuweilen in Konkurrenz zu BENT KNEE. Die unwiderlegbar Schönheit hingegen ´Dear Maro´ und ´Underground´, den langsamen Weg in die Dunkelheit das famose Schluss-Epos ´Who‘s Master´ als Krone der achten Schöpfung aus dem Hause FREQUENCY DRIFT.
(7,5 Punkte)
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