FARGO – Constellation
2018 (SPV/Steamhammer) – Stil: Hard-/Blues Rock
Was ein Buch alles so auslöst. Bekanntermaßen hat Peter Knorn, auch FARGO-Peter genannt, 2016 mit „Bis hierhin und nicht weiter“ ein lesenswertes Buch über seine musikalische Karriere abgeliefert und dabei die Band FARGO wieder ins Rampenlicht gestellt. Eine Reunion war daher selbstredend, nicht aus kommerziellen Gründen, eher wegen des Herzblutes und der Leidenschaft eines Musikers. So fanden die beiden FARGO-Originale Peter Knorn sowie Sänger/Gitarrist Peter Ladwig wieder zusammen und haben mit Arndt Schulz (JANE) und Nikolas Fritz (MOB RULES) das Line up-komplettiert. Erste Liveshows waren vielversprechend und so stand die Frage eines neuen Albums im Raum.
`Constellation` ist das erste FARGO-Album in 36 Jahren und wer mit dem alten Material vertraut ist, wird schnell erkennen, dass man 36 Jahre später musikalisch den roten Faden der Vorgängeralben fortführt. ´Constellation` kann locker zwischen `Frontpage Lover` und `No Limit` positioniert werden. Seventies-Hard Rock mit satter Blues-Note, alles recht simpel gehalten, mit viel Augenmerk auf klassischen Melodielinien. Innovationen können nicht erwartet werden, man setzt ganz klar auf klassische Rockschule und relativ einfaches Songwriting. Melodien und schöne, gepflegte Soli gehören zu den Grundpfeilern der elf Stücke, die einen flugs in die beginnenden Achtziger zurückbeamen. `Step Back` ist ein effizienter Opener mit sattem, treibenden Beat und ohrwurmhaften Refrain. Das Stück ist definitiv eines der Album-Highlights. Das groovige `Leave It` lässt einen nur schwerlich ruhig sitzen. Dazu ein cooler Text. Schöne Rocknummer. Auch das folgende `Mind Your Own Business`, das an den Opener erinnert, ist sehr eingängig und doch auch erdig. Solide, unspektakuläre Hard Rock Nummer, ebenfalls mit Ohrwurmqualitäten. Ladwigs Gesang ist unaufdringlich, aber trotzdem mit dezenten eigenen Akzenten durchzogen. Das klassische `Southern Breeze` reiht sich sauber in die Reihe unauffälliger, aber doch wirksamer Rocker ein, die dieses Album so angenehm machen. Eine wuchtige Nummer hat man mit `Boozy Vivienne` aus der Hinterhand geschüttelt. Sound für alte Rocker, für Fans grundsoliden Seventies-Hard Rock, für Menschen mit Hang an die gute alte Zeit.
Selbst wenn alles, wirklich alles, unspektakulär bekannt und altbacken wirkt, `Constellation` ist ein schönes, zeitloses Rock-Statement – für nebenbei und zwischendurch. Und natürlich, wenn man einfach Bock auf handgemachten Rock ohne Stressfaktoren hat.
(7 Punkte)