NILS PATRIK JOHANSSON – Evil Deluxe
2018 (Metalville) – Stil: Melodic Metal
Der von ASTRAL DOORS, WUTHERING HEIGHTS und CIVIL WAR bekannte Sänger Nils Patrik Johansson lädt zu seinem Solo-Debüt ein. Unterstützung erhielt er dabei aus der eigenen, Sohn Frederik übernahm die Schlagzeugfelle, und seiner musikalischen Familie, u.a. von seinen LION’S SHARE-Kollegen Andy Loos (Bass) und Lars Chriss (Produzent, Gitarrist) sowie von Fredrik Bergh (BLOODBOUND) und Anuviel (SAECRED SPIRIT) in Sachen Tastenklänge.
Da Nils Patrik Johansson zehn Jahre über solch ein Werk nachgedacht hat, sollte ein ausgereiftes Album zu erwarten sein. Geboten wird jedenfalls melodischer Heavy Metal, der natürlich von Johanssons glanzvollem Tenor lebt. Eine Rundreise unter Begleitung der Heroen RAINBOW und ACCEPT. Überwiegend Melodic Metal-Anhänger sollten sich die Finger nach einem Genuss der aufgetischten Kompositionen lecken. Zum Titelsong ´Evil Deluxe´ erwischt man sogleich MOAHNI MOAHNA beim Schunkeln. Erste Kosaken-Chöre tauchen bereits beim Melodic-Gipfel ´Estonia´ auf und schnelle, melodisch sowie sinfonisch gestählte Songs wie ´Gasoline´ stören keinesfalls. Wer´s kann, der kann es einfach. Nur wenn die Kompositionen die Klasse großer Italo Metal-Klassiker erreichen wollen, gelingt dies in ´September Black´ nicht ganz.
Für die True Metal-Front hält Nils Patrik Johansson ebenso einiges an Material bereit, das jedoch nicht ganz in das Album-Gefüge passen will. Der allzu true metallische Text ´Kings And Queens´ im MANOWAR-Slang tritt insofern als erstes hervor. Die ACCEPT-Coverversion ´Burning´ zeigt hingegen das Gesicht der wahren Metal-Helden. Und mit ´Metalhead´ gönnt sich Johansson sein eigenes Lied aus Solinger-Stahl. Derweil der Chor dazu im MEAT LOAF-Himmel schwelgt, sollte auf gar keinen Fall `Metal Heart´ mitgesungen werden. Das Keyboard-unterfütterte ´Dark Evolution´, mit ROYAL HUNT-Klängen, und das abschließende, famose ´A Waltz For Paris´ schaffen es aber wieder, den Schwenk zu den melodischen Kompositionen des Beginns von ´Evil Deluxe´ zu nehmen.
Leider gelingt es Nils Patrik Johansson nicht, der anfänglichen Qualität und Ausrichtung über das gesamte Album hinweg die Treue zu halten. Evil melodisch ist im Hause Johansson einfach die feinere Devise.
(7 Punkte)