SALEMS LOTT – Mask Of Morality
2018 (Independent) – Stil: Shock Metal
Hollywoods SALEMS LOTT versuchen mit einem nächtefüllenden Werk endlich die Weltherrschaft zu übernehmen. Zu den drei Songs der gleichnamigen, digitalen EP aus dem vergangenen Jahr haben sie noch sieben Songs oben drauf gepackt, um endlich ihr erstes Full-Length-Album präsentieren zu können.
Selbst als US-Import sind die toupierten Herren für Europäer äußerst schmackhaft, obwohl diese bislang kaum von den Herren Notiz genommen haben. Da aufgrund des Währungsverfalls und der steigenden Versandkosten seit Jahren keine Re-Importe mehr lohnend sind, müssen zumindest Importe aus dem ehemaligen Schlaraffenland des US Metal weiterhin nach Germanien gesandt werden.
Obendrein kann die Musik jegliche Qualität der Showdarbietungen halten. Das Roxy Theatre, House Of Blues oder das Whisky A Go Go sind alle bereits von ALICE COOPER bis LIZZY BORDEN ausreichend geschockt worden. Da müssen SALEMS LOTT sich schon einige überraschende Raffinessen einfallen lassen. Musikalisch beginnen sie mit schnellem, hart rockendem US Metal (´Enigma´) und enden in einer finalen Hymne geradezu BLACK SYMPHONY-like. Hardrocker mit Eddie Van Halen-Riffs (´When Heaven Comes Down´) begeistern die altgewordene Jüngerschaft von WASP und MÖTLEY CRÜE. Erstklassiger Poser-Hardrock zeigt sich einmal hier (´Fatal Attraction´) und auch mal dort (´Mother Of Chains´), verteilt an andere Stelle sogar rasant eine Überdosis Wahnsinn (´Thin Ice´). Neben einer dunkelrockenden Klavierode (´Shatterd To Pieces`) zeigt eine pochende AUTOGRAPH-Coverversion (´You Can’t Hide From The Beast Inside´) auf, dass die frühen Jahre um das BON JOVI-Debüt gute waren. Glam und Shock Metaller hatten und haben in all den Jahrzehnten für zahlreiche Glanzmomente gesorgt. Die Kalifornier reihen sich mühelos in diese ein. Wer auf Image und Show abfährt, steht bei SALEMS LOTT sowieso in der rau zugehenden ersten Reihe.
(8 Punkte)