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JONATHAN WILSON – Rare Birds

~ 2018 (Bella Union/Rough Trade) – Stil: Rock ~


Obwohl der 43-jährige Jonathan Wilson Erfolge als Produzent von Conor Oberst, Father John Misty oder Roy Harper feiern konnte, beim Grammy nominierten Album von Roger Waters ´Is This The Life We Really Want?´ zugegen war und in diesen Tagen und Monaten als Tour-Gitarrist und Sänger für diesen auf Achse ist, fand er in den letzten Jahren Zeit, am Nachfolger des weltweit gefeierten Albums ´Fanfare´ zu werkeln. Das mit dreizehn Songs prall gefüllte ´Rare Birds´ ist das wundersame Ergebnis. Kein Konzeptalbum, aber das Zeugnis eines persönlichen Heilungsprozesses. Eine Versöhnung, die Hoffnung schenkt. Infolgedessen überreicht uns der Tüftler und leidenschaftliche Musiker Jonathan Wilson ein wahrhaft in allen Dimensionen episches Werk voller Americana, Folk und spärlichem 80s Pop.

Und Jonathan Wilson stellt obendrein bedeutende Fragen: “Warum sollten wir dort sein, wo wir waren?”

Allein die Vinyl-Aufmachung lässt den Hörer vor Ehrfurcht auf die Knie sinken. Pralle Farben sowie gold- und silberglänzende Umrandungen funkeln dem Betrachter des dicken Doppel-Vinyls entgegen. So dralle, als würde sich die Aufmachung sekündlich noch ausdehnen. Ein beigefügtes Heftchen klärt anhand von Bild-Skizzen und den Lyrics über jeden einzelnen Song auf. Traumhaft und einzigartig. Die Kompositionen selbst bleiben dessen ungeachtet nicht zurück. Da erklingt Westcoast und Country Rock mit Hippie-Flair, Pop in baroquesker und artrockender Perfektion. Sinfonische Elemente steigern zudem Gefühle oder lassen sie sacken. Derweil sich Gastmusiker wie Lana Del Rey und New Age-Musikguru Laraaji nähern, verflüchtigen sich die alten Querverweise zu Neil Young und CROSBY, STILLS & NASH zusehends ätherisch. Im Sound mischen sich die California-1970s mit dem Feingefühl der 1980s. Peter Gabriel als auch David Bowie drängen ebenso wie Roger Waters neben Bruce Springsteen und Jeff Lynne feinsinnig in das Bild. Verträumt und druckvoll zugleich. Zeitlos. Monumental.

“Wo werde ich sein, wenn ich bin?”

(9 Punkte)

https://www.facebook.com/songsofjw/

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