KAISERS BART – Meister5tück
~ 2018 (7Hard) – Stil: Metal ~
Vor langer Zeit waren GROBSCHNITT, vorgestern waren ANYONE´S DAUGHTER, gestern waren TRAUMPFAD und TRAUMHAUS, heute sind es KAISERS BART. Diese gewiss unvollständige Darstellung deutschsprachiger Rockmusik in progressiven Sphären der letzten vierzig Jahre zeigt gleichwohl das Dilemma auf. Progressiver Rock und Metal führen gestern und ebenso in dieser Dekade weit weniger als ein Mauerblümchendasein, sofern in Deutsch gesungen wird. KAISERS BART springen in diese musikalische Marktlücke. Während sich zuletzt TRAUMHAUS in neo-progressiven Weiten und TRAUMPFAD im Hardrock sowie Krautrock auslebten, wuchern KAISERS BART mit wuchtigem, melodischem Heavy Metal, so wie er seit den Neunzigern gelebt wird.
Da die schwäbische Mannschaft keinesfalls aus unerfahrenen Musikussen besteht – Sänger Mischa Mang (ex-DREAMSCAPE, ex-IVANHOE), Keyboarder Steffen Pfluegner, Gitarrist, Uli Riedinger, Bassist Minz Meyer sowie Schlagzeuger Danilo Batdorf (ex-DREAMSCAPE, es-SUBSIGNAL) – darf der Hörer ein berauschendes, über einstündiges Konzeptalbum erwarten, eine Geschichte über schreckliche Jahre der Kindheit, den Missbrauch durch Pflegeeltern, über Kumpanei und Mord. Gleich vier bis fünf Songs leben sich dabei in epischen Weiten, auf einer Länge von weit über sieben bis elf Minuten aus. Und keine Sekunde von ´Meister5tück´ lässt Langeweile aufkommen.
Aus diesem Grunde müssen bei KAISERS BART erst gar keine Nichtigkeiten, belanglose Streitereien um des Kaisers Bart aufkommen, ob Deutsch und Metal zusammenpassen. KAISERS BART legen unterdessen ihr Meisterstück ab. Folglich muss nicht nur der Freundeskreis von VANDEN PLAS, SHADOW GALLERY oder DREAM THEATER (´Metropolis Pt. 2: Scenes From A Memory´) hellhörig werden. KAISERS BART sind längst die Könige der Stunde.
(8,5 Punkte)
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