CIRCU5 – Circu5
~ 2018 (ST Productions) – Stil: Alternative Prog ~
CIRCU5 ist die schönste Verschmelzung aus Alternative Rock und Progressive Rock, das Zauberhafteste aus beiden Welten, seit den seligen Tagen von COHEED AND CAMBRIA und dem 2011´er ´Octopus´ aus der Feder von AMPLIFIER. CIRCU5 ist das Debütwerk des Multi-Instrumentalisten und Sängers Steve Tilling. Verweise auf eine neue musikalische Dimension in der Schnittmenge aus KING CRIMSON und FOO FIGHTERS gehen in ihrer Wirkung zu weit, denn weder biedert sich Steve Tilling dem populären Alternative Rock an, noch erschafft er mehrdimensionale Klangmonolithen im Sinne der großen Legende.
´Circu5´ ist ein Konzeptwerk über das Leben eines in einer geheimen Regierungsorganisation aufgewachsenen Kindes. Ziel ist es, die Psychopathie des Kindes zu heilen und zugleich deren Eigenschaften für die eigenen, bösen Absichten zu nutzen. Letzten Endes ist die Versuchsperson ein dysfunktionaler Erwachsener, die Katastrophe unausweichlich.
Mit einem nicht zu unterschätzenden Staraufgebot an Gastkünstlers – Dave Gregory (XTC, BIG BIG TRAIN), Phil Spalding (Mike Oldfield), Matt Backer (Julian Lennon), Alan van Kleef (ARIEL X), Johnny Warman (Peter Gabriel) und Andy Neve (Steve Hackett) – vollführt der Brite einen musikalischen Spagat, der sich gewaschen hat. CIRCU5 klingen weit nordamerikanischer als es die britische Herkunft jemals vermuten lassen würde. Bekanntlich ist zwischen Alterna und Prog immer ein Platz für Stadionrock, klingen nämlich viele Gesangsharmonien unweigerlich nach der kanadischen Vorzeigegruppe HAREM SCAREM und die verquickt liebliche Ausführung nach den einstigen Hoffnungsträgern aus Woodstock namens 3 (THREE). Dabei wäre dieses Feuerwerk im Nachgang zur annähernd traditionellen Brit-Folk-Ausrichtung des Openers ´Coming Home´ schlichtweg nicht zu erwarten gewesen, doch ´My Degenerate Mind´, ´Stars´ und die Aufweck-Granate ´The Amazing Monstrous Grady´ würden jedes Stadion zum Beben bringen. ´Strings´ und ´Blame It On Me´ strahlen dagegen längst eine dunklere und melancholischere Anmut aus. Zum Finale ertönt die fünfteilige Suite ´The Chosen´, die weit mehr den subtilen Charakter des Progressive Rock enthüllt. Sie ist in ihrer tiefgreifenden Ausführung der von Neal Morse nicht allzu fern, vergisst gleichwohl den kanadischen oder ureigenen Harmoniegesang nicht, und rundet somit das Album in seiner Gänze fantastisch ab.
(8,5 Punkte)
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