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ELISE LE GROW – Playing Chess

~ 2018 (S-Curve/BMG Rights Management) – Stil: Soul Pop ~


Auf dem ‘Reeperbahn Festival 2017’ wurde sie bereits mit Standing Ovations verabschiedet, jetzt liegt ihr Debütalbum ´Playing Chess´ vor. Wie ehemals bei Joss Stones Millionenseller ´The Soul Sessions´ fand sich nochmals das Produzententeam um ‘S-Curve’-Records-Gründer Steve Greenberg, R&B-Legende Betty Wright und Produzent Mike Mangini zusammen, um der noch unbekannten, großen Soul-Stimme Elise LeGrows in der breiten Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen.

Im Albumtitel angedeutet, widmet sich die junge kanadische Künstlerin elf Songs des Plattenlabels ‘Chess’ aus Chicago, 1950 von Leonard Chess und Phil Chess gegründet, ausgesuchte elf Songs voller Klassiker und Raritäten. Eines fast schöner als das andere, sofern sich der Hörer an der oftmaligen Transfusion in poppige Jazz-Lounge-Gefilde erfreut.

In die Ohren springt, damit die Kinnlade sofort runter fällt, ´Who Do You Love?´, eine Wahnsinns-Komposition von Ellas McDaniel, besser als Bo Diddley bekannt, die erstmals von diesem 1956 aufgenommen wurde und ebenso in der Version der San Francisco Psychedelic Rocker QUICKSILVER MESSENGER SERVICE bekannt ist, und das soulige Rhythm & Blues-Stück ´Rescue Me´, 1965 durch Fontella Bass berühmt geworden. Des Weiteren präsentiert Elise LeGrow einen klassischen R&B-Hit aus 1965, ´Searching For My Love´ aus der Feder von Bobby Moore. Zudem den Blueser ´Going Back Where I Belong´ von Robert L. Geddins, das sentimentale ´Long Lonely Nights´, geschrieben von Lee Andrews, Bernice Davis, Doug Henderson und Mimi Uniman, den 1957 Clyde McPhatter und 1965 nochmals Bobby Vinton zum Hit machten, die ihr auf den Leib geschnittene Etta James-Nummer ´Can’t Shake It´, oder die Verschmelzung von Willie Dixons ´You Can’t Judge A Book By The Cover´ mit Chuck Berrys ´You Can’t Catch Me´. Songs wie das Rhythm & Blues-Stück ´Hold On´ von Leonard Caston existieren schlichtweg, um Euphorie, Begeisterung und Leidenschaft zu wecken. Diese Gefühle kann Elise LeGrow vorzüglich anzapfen. Natürlich strahlt ihre Stimme auch in ruhigen Songs der Kategorie ´You Never Can Tell´, als ´C’est La Vie´ oder ´Teenage Wedding´ bekannt, phantastisch vorgetragen und von Chuck Berry geschrieben, oder ´Over The Mountain, Across The Sea´, im Original von Rex Garvin, einem ´57er Hit von JOHNNIE & JOE und einem ´63er für Bobby Vinton, sowie der wunderbare Pop-Hit der MOONGLOWS ´Sincerely´, geschrieben von Harvey Fuqua und Alan Freed.

(7,5 Punkte)

https://www.facebook.com/eliselegrow/


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