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AL DI MEOLA – Opus

2018 (earMUSIC/Edel) – Stil: World Fusion


Entdeckt von Chick Corea, erlangte der Amerikaner Al Laurence Di Meola in den Siebzigern aufgrund seines phänomenal schnellen Gitarrenspiels ersten Ruhm. Seine drei Alben mit der Jazz Rock-Formation RETURN TO FOREVER, die Jazz mit Elementen aus Rock, Soul, Funk und Latin verband, sind Legende und allein das Debüt zählt zu den größten Jazz-Alben der Geschichte. Auf seinen Solo-Werken demonstrierte Al Di Meola hernach einen Ausbund an meisterhaftem Jazz, Rock sowie Weltmusik. Das weltbekannte Album ´Friday Night In San Francisco´ aus 1981 mit Paco de Lucía und John McLaughlin trug schließlich zu seiner heutigen Berühmtheit bei. Über die Jahre hinweg führte ihn sein Weg von der akustischen Ausdrucksweise zur elektrischen sowie der Verschmelzung mit Synthesizern. Doch bereits in den Neunzigern fand er wieder einen Zugang zur Welt und Lateinamerikanischen Musik. Und auch sein neustes Oeuvre findet diesen Weg zurück, in ruhiger und sentimentaler Stimmung. Der Auszeichnung als schnellster Gitarrist hechelt der bald 64-jährige nicht mehr hinterher, lässt vielmehr in dieser Hinsicht wenige Momente lang seine Brillanz aufblitzen. Diese Gelassenheit fand der Saitenmeister womöglich vor zwei Jahren dank der Geburt seiner Tochter Ava Olivia, die er seither mit seiner 30-jährigen Ehefrau Stephanie aus Sachsen behütet: “Zum ersten Mal in meinem Leben, habe ich Musik geschrieben, während ich glücklich war. Ich habe eine wundervolle Beziehung, ich habe eine kleine Tochter und eine wunderbare Familie, die mich jeden Tag inspiriert. Ich glaube das hört man in der Musik.”

In solch einer friedvollen Atmosphäre, derweil das Kleinkind wohlbehütet schläft, arrangiert Al Di Meola seine neuen Kompositionen wie ´Left Unsaid´. Auf geradezu epische Größe wächst die Suite ´Ava’s Dream Sequence Lullaby´ an, ein mehr als außergewöhnliches Wiegenlied. Wandert hingegen in der Nacht der Blick in die Unendlichkeit des Universums, entsteht mit sanften Percussions zu ´Frozen In Time´ ein Gefühl des Zeitstillstandes. Das Feuer entfacht gleichwohl ´Milonga Noctiva´ in Anlehnung an den modernen argentinischen Tango in Begleitung des 29-jährigen Kubaners und Weltklasse Jazz-Pianisten Kemuel Roig. Gemeinsam unternehmen die beiden in ´Rebels´ ebenfalls einen Schwenk von der Hippie-Generation über die Allman Brothers hinüber ins kleine Havanna Miamis. Duelle liefern sich nur die akustische und elektronische Gitarre in zärtlicher Eintracht. Mit dem marokkanischen Meister-Perkussionisten Rhani Krija präsentiert er ´Pomp´ und ´Insieme1´. In ´Notorious´ wagt er sich alleine mit elektrischer und akustischer Gitarre an die Verbindung zwischen LED ZEPPELIN und dem eigenen Ich heran. Und nicht nur im traurig schwelgenden ´Broken Heart´, sondern in nahezu allen Songs benutzt Al Di Meola seine Conde Hermanos, der gerade Paco de Lucia in den Siebzigern zur Berühmtheit verhalf. Völlig sentimental schimmert obendrein ´Cerreto Sannita´ in Gedanken an den warmherzigen Besuch Di Meolas in der italienischen Heimatstadt seines Großvaters.

(8 Punkte)


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