HARMS WAY – Posthuman
2018 (Metal Blade) – Stil: Hardcore / Metal
Warum dieses Album neun Punkte verdient? Weil es sehr gut ist. Hardcore. Metal. Noise. Industrial. Perfekt gemischt – nicht beliebig, sondern zielorientiert. Zu einem harten Stück Stahl verdichtet. Was zählt, ist das mächtige Riff und der harte Beat. Dauer-dominant. Dazu dann: Growls der Güteklasse A des Frontviechs – dezent beigemischt ein wenig Elektronik, hier und da kurz mit Ambient-Einschlag. Wie ein sanft, aber sicher geführter Vorschlaghammer machen euch die fünf Durchtrainiert-Tätowierten aus Chicago platt. Die „Ihr kriegt mich nicht klein!“-Physis des Fitness-Studio-Sängers schlägt insgesamt voll durch. Ach, klingt doch nach purem Klischee?
Richtig. Aber eben so wie AC/DC, MOTÖRHEAD und SLAYER unverwechselbar ihre Klischees erfüllen. Keinen Fußbreit in den Mainstream oder ins Mittelmaß driftend – immer der eigenen Linie treu. Und was mir noch gefällt, ist die Prägung der Jungs, die ihren klaren Arbeiter-Ethos begründet: Von unten aus der Hardcore-Szene kommend, daher live immer mal wieder Klassiker von JUDGE und YOUTH OF TODAY spielend – und sich über die Jahre mit zunehmender Erfahrung an Mikrofon und Instrumenten konsequent verbessernd. Immer im Training. Ohne Kompromisse.
Wem schon die Deathwish Records-Perlen ´Isolation´ (2011) und ´Rust´ (2015) gefielen: zugreifen. Und wem eine Band wie CODE ORANGE (immerhin Grammy-Winner!) gefällt, dann erst recht aktiv werden. Denn HARMS WAY können’s noch besser. 34 Minuten Premium-Workout. Hören und schwitzen!
(9 Punkte)