INNERSPACE – Rise
2017 (Independent/Just For Kicks Music) – Stil: Progrock
Wohl keine Gruppe kann sich im Progressiven Rock, erst recht nicht aus Kanada, dem Einfluss von RUSH entziehen. INNERSPACE sind davor auch nicht gefeit. Immens ist obendrein der Eindruck, den PINK FLOYD und David Gilmour bei dem Quintett aus Montréal, Québec, hinterlassen haben.
Insoweit, Floydianer aufgepasst: Das 70-minütige Konzeptwerk ´Rise´ beginnt mit lateinischem Gesang (´Dawn´) und enthält das kanadische Nationalmotto “A Mari Usque Ad Mare”, in English “From Sea to Sea”, einer einem Psalm aus der Bibel entnommenen Phrase (Psalm 72:8). In den ansonsten instrumentalen Eröffnungsstücken offerieren sie annähernd eine Viertelstunde lang sinfonische Rockmusik, die sich den episch orchestralen Momenten DREAM THEATERs nähert, ehe sich Marc-Andre Brunelle an das Klavier setzt und der Gesang einsetzt (´The Other Side´). Sänger/Gitarrist Phil Burton hält glücklicherweise die entsprechende Stimme zu solch melancholischen Kompositionen parat. Das folgende Akustikgitarrenstück (´In Motion´) erhöht jedoch längst nicht das Energie-Level und gedenkt selbst AYREON. Das Gitarren-Solo im Gilmour-Stil ist der Startschuss. Anschließend erhöhen INNERSPACE mit reichlichen Keyboard-Einsätzen den Druck (´Fill The Void´).
Sänger Burton wäre zuweilen mit seiner leicht rauen Art wunderbar in der Grunge-Ära der Neunziger aufgehoben gewesen. Passend erklingt hernach ein Alternative-Ohrwurm (´Under The Spotlight´). Heulende Gitarren und eben solche Background-Damen á la ´The Great Gig In The Sky´ transferieren ihn jedoch wieder in wohlbekannte Gefilde zurück. Chorgesang eröffnet die ´Dystopian Delirium´-Suite (´From Sea To Sea´). Part II schwebt mit dicken Keyboard-Geschwadern in progmetallischen Sequenzen (´Shadow Of Freedom´). Dagegen ist Part III ein langes Epos FLOYD´scher Natur (´Forsaken Dreams´), dessem Naturell allein Chorgesang, Trompeten und der lateinische Gesang entgegen treten. Part IV, mit Klavier, Akustikgitarre und erneuten, weiblichen Hintergrundgesängen im PINK FLOYD- als auch DREAM THEAER-Duktus, sowie V, wehend und mit Blas- und Streichinstrumenten, beenden wohlklingend Suite und Werk.
´Rise´ ist ein kleines Schmuckstück über eine dystopische Weltengemeinschaft, an die unsere aktuelle Weltlage immer näher heranrückt und seine Höhepunkte in ´Under The Spotlight´ und ´Forsaken Dreams´ findet.
(8 Punkte)
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