PlattenkritikenPressfrisch

COURTNEY SWAIN – Growing Pains

~ 2017 (Independent) ~


Mit 15 Jahren begann Euer Klavierunterricht, mit 25 schloss sich die wöchentliche Cello-Stunde an, aber mit der Gesangsausbildung hapert es bei Euch bis heute. Natürlich war der Wunsch nach musikalischen Fertigkeiten allein der Liebe zu einigen innig verehrten Künstlerinnen geschuldet. Doch alle Mühen kamen zu spät. Leider.

Bei Euch, nicht bei der begnadeten Künstlerin COURTNEY SWAIN. Die beherrscht nicht nur die Schwarz-Weißen-Tasten und ihre Stimmbänder, sondern sorgt ebenso mit ihrer kongenialen Stammband BENT KNEE für Furore und veröffentlicht kurzerhand solo eine EP – ganz in Blau, hautnah am Klavier.

An ihrem Lieblingsinstrument kann Courtney Swain ihre musikalischen Gefühle und Emotionen vollends ausleben. Da werden Instrument und Mensch eins. Von Stammproduzent Vince Welch erstklassig aufgenommen, umranken Freundinnen im Geiste die Klavier- und Gesangsdarbietung: Anna Stromer an der Bratsche, Valerie Thompson am Cello und Abby Swidler sowie Abigale Reisman an den Geigen.

Courtney Swain betritt mit jedem der fünf Songs himmlische Klangkathedralen. Selten ernst im Gesangsausdruck werdend, frohlockt sie mit einer wunderschönen, allzeit jubilierenden und die Himmelsgipfel stürmenden Stimme. Hoch hinaus, nahezu der Hysterie verfallend, stellt sie sich auf eine Stufe mit Kate Bush (´Wish Bone´) oder Tori Amos (´Moon Stalker´), lässt harte Anschläge in der Anmut Randy Newmans ertönen und wirkt obgleich aller Nähe nicht erst mit Einsatz von Cello oder Geige gar entrückt wie Joanna Newsom (´Snow Globe´). Derart eigenständig findet Courtney Swain aus den Qualen heraus mit ´Growing Pains´ ihr eigenes, kleines Paradies.

(Hingebungsvolle 8 Punkte)

https://courtneyswain.bandcamp.com/album/growing-pains
http://www.courtneyswain.com/


Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"