SPECIAL PROVIDENCE – Will
2017 (GEP) – Stil: Instrumental / Jazzrock / Prog Metal
Mit ihrem letzten Werk setzten sich SPECIAL PROVIDENCE an die Spitze des instrumentalen Eisbergs, der das Wasser aus Metal, Jazz und Progressivität gefrieren und zu gegebener Zeit geschmolzen eruptieren lässt. Der Ruf der Ungarn schien hernach um die ganze Welt als Echo zu verhallen und ihre Virtuosität sowie künstlerische Ausdruckskraft in allergrößter Variabilität nicht steigerungsfähig zu sein.
Nun sind Marton Kertesz (Gitarre), Attila Fehervari (Bass), Zsolt Kaltenecker (Keyboards) und Adam Marko (Drums) zurück und leuchten der Welt heim. Doch der Schimmer schillert heuer nicht gar so grell wie zuletzt.
Der Reigen beginnt beim jährlichen Frühlingsfest der Hindus und Jains ´Akshaya Tritiya´. Drohende Rhythmen malträtieren und werden erst von Klavierklängen in himmlische Sphären geleitet. Eine Freude diesem Ereignis beizuwohnen. Gleichwohl wirkt das Instrumentarium weitaus bedrohlicher als es bei solch einem freudigen Ereignis zu erwarten war. Allein das Gitarrensoli wandelt auf wuseligen Pfaden. Diesen Irrwitz nimmt der Rest in ´Irrelevant Connotations´ auf und zieht zuweilen Connections zu BATTLES, bevor sich ´A Magnetic Moment´ anpreist. Magisch wäre einem lieber gewesen, die Anziehungskraft muss dennoch ebenso stimmen. Trotz dem Zappeln, Flattern und Fuchteln aller Teilnehmer spannt sich immer noch nicht die Triebfeder so wie erhofft an, die Durchschlagskraft des Vorgängers war maßloser.
Im Titelsong spricht zwischendurch die Elektronik zu uns, bevor es im Marschschritt von dannen geht, und in ´Neptunian Pyramid Chill´ krachende Gitarren versuchen, deren Tonreigen zu überrennen. Ein ´Slow Spin´ wird jedenfalls nur vereinzelt seinem Namen gerecht, ´The Ancient Cosmic Bubble´s kommen diesem Anliegen viel eher recht nahe. Erst ´The Rainmaker ´ nimmt auf der zweiten Albumhälfte die Atmosphäre des Frühlingserwachens wieder auf und gedenkt dabei sogar FATES WARNING. Mit dem eigenen Hardrock-Café-Mos Eisley bekleidet, lässt sich das gleichnamige Stück ´Mos Eisley´ natürlich auch auf Erden und nicht in fernen Kriegswelten goutieren. Hektisch geht es zu, selbst wenn das Klavier in Highspeed eine Stummfilmbegleitung nachspielt. Die große Unbekannte will ´Distant Knowledge´ erneut nicht sein, rückt leider abermals nicht direkt zu den Härchen der Gänse und der Haut auf.
(7 Punkte)
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