DESTRUCTION
~ Teutonische Thrash Invasion ~
Die in diesem Jahr durch ‘High Roller Records’ präsentierten Wiederveröffentlichungen der ersten DESTRUCTION-Alben sind nicht nur Anlass, dieses frische und liebevoll aufgemachte Vinyl der Sammlung einzuverleiben, sondern anhand dieser, einen kleinen Rückblick auf die frühen Jahre der Bandgeschichte, bis zum Bruch der klassischen Besetzung, zu werfen – gemeinsam mit Sänger/Bassist und Aushängeschild Schmier:
Beginnen wir mit den frisch aufgelegten Vinyl-Scheiben. Wie zufrieden bist Du mit den Vinyl-Releases von ‘High Roller`?
Wir haben uns genau überlegt, wen wir, nach jahrelangem Fight um die Rechte, mit ins Boot holen.
Steffen und High Roller waren genau die richtige Entscheidung, deshalb werden sie auch 2018 die CD-Re-issues machen. Ein kleineres Label, das mit viel Leidenschaft an so ein Thema rangeht, ist uns da lieber als ein größeres Label, das nur die den Standard abruft.
Bist Du auch ein Vinyl-Freak oder ist es Euch zu unpraktisch, im Auto eine Langspielplatte aufzulegen?
Also im Flieger in der First Class soll es auch einen Plattenspieler geben! Hahaha. Ich bin als Kind der Achtziger natürlich immer noch Vinyl-Fan. Nichts klingt besser und ist sexier.
Sind die Neuauflagen die definitiven Editionen?
Wenn die Erstauflage verkauft ist, wird es eine „normale“ Vinyl-Auflage geben, das besprechen wir gerade mit ‘High Roller‘. Details gibt’s demnächst…denn die Erstauflage ist so gut wie ausverkauft.
Gehen wir zurück zur Gründung von DESTRUCTION. Schmier, wo und wie hast Du Mike das erste Mal getroffen?
In einer Dorfdisco 1982 auf der Tanzfläche bei ´Black Betty´ von RAM JAM.
Wie kamt ihr auf den ersten Bandnamen KNIGHT OF DEMON?
Weil es gut klang. Denn außer Schulenglisch ging damals noch nicht viel. Aber der Name war schnell unpassend, da wir nach Höherem strebten. Schneller-Härter-Lauter war die Devise.
Aber gegen Ritter und Drachen habt Ihr doch eine Allergie, oder?
Ronnie James Dio durfte das. Nur er! Wir waren da gleich extremer, deshalb wurde die Band nach meinem Einstieg ja auch umbesetzt und der Name geändert! Hehehe …
Gegründet unter dem Namen KNIGHT OF DEMON, als die Blüte der NWoBHM zu verwelken schien, wurde ab 1982 die bürgerliche Welt in Weil am Rhein durch Michael „Mike“ Sifringer (Gitarrist), einem weiteren Gitarristen, der aber wieder schnell die Band verließ, Thomas „Tommy“ Sandmann (Drummer), Sänger Ulf Kühne und den bald hinzu gestoßenen Marcel “Schmier” Schirmer (Bass) unsicher gemacht.
Eine Woche nach der Umbenennung in DESTRUCTION verließ Ulf Kühne die Band und wurde am Gesang durch Schmier ersetzt. Schnell wandelten sich die Haupteinflüsse in der immer schneller und härter werdenden Metal-Szene von JUDAS PRIEST, ANGEL WITCH und IRON MAIDEN zu VENOM, METALLICA und EXCITER. Daneben standen Vertreter der seinerzeit größeren Punk-Bewegung wie GBH, DEAD KENNEDYS und THE EXPLOITED im Blickfeld. Dennoch sollten MOTÖRHEAD und ihr ´Ace Of Spades´-Patronengurt-Posing das große Vorbild bleiben. Lederklamotten, Nieten und Patronengurte bis zum Abwinken verdeutlichten dies von Beginn an.
Nieten und Patronengurte gehörten zu Euren Straßenklamotten. Reiner Protest gegen das Establishment?
Klar, wir wollten uns abgrenzen. Nicht dazugehören. Anders sein. Ausbrechen aus dem langweiligen, spießigen Alltag auf dem Dorf.
Spaziert Ihr auch heute noch so herum?
Naja, nicht mehr wie 1984. Aber trotzdem immer noch zu extrem fürs Dazugehören…haha!
Wie viele Patronengürtel und Nietenarmbänder hatte jeder von Euch?
Wir haben nie gezählt, aber immer gespart, um mehr zu kaufen. Wir waren sozusagen Hellbent for Leather.
Wo habt Ihr Euch die denn alle besorgt?
In der Schweiz. In Zürich und Basel gab es diese britischen Musik-Klamotten-Läden, die sowas schon hatten. Bei uns in Deutschland und in unserer Gegend war das Zeug nicht zu bekommen.
Haben bei Dir heutzutage die Tattoos dementsprechend zugenommen, je weniger Patronengürtel du noch trägst?
Klar, das ist auch eine Art von Protest. Leider natürlich mittlerweile auch hip geworden, aber da kann man nichts machen, das wird auch wieder anders. Und hey, mit weniger Patronen klemmt man sich beim Pinkeln nimmer seinen Schniedel im Gurt ein…hahaha!
Konntet Ihr damals eigentlich bereits Gitarre bzw. Bass spielen? Oder ging das Üben erst mit Beginn der Band los?
Die andern hatten schon eine Band und suchten einen Bassisten. Da ich der einzige, langhaarige Kuttenträger war, der so in den Clubs rumhing, wurde ich gefragt, ob ich einsteigen will. Am nächsten Tag sind wir ins Musikgeschäft gefahren…ich war schon immer spontan! Hahaha!
Wo habt Ihr Euren ersten Proberaum klargemacht?
Unser damals zweiter Gitarrist hatte einen Raum über seinen Eltern am Start, als er allerdings ausstieg, weil wir ihm zu hart wurden, standen wir schnell ohne Raum da. Und das war eine Tragödie …
Hattet Ihr eigentlich Unterstützung durch Eure Eltern?
Naja, teilweise. Mein Vater hat es gehasst, meine Mutter fand es okay. Sie hat mich dann oft verteidigt, als Daddy mir die Haare schneiden wollte. Bei den andern war das ähnlich. Wir waren die schwarzen Schafe der Familie …das fanden die Eltern damals echt ungeil!
Das Jahr 1982 war ja deutschlandweit geprägt von den Protesten gegen die Startbahn-West in Frankfurt. Hat Euch das Thema damals interessiert?
Ging so. Frankfurt war weit weg. Wir hatten die üblichen Akzeptanz und Schulprobleme. Umweltschutz war schon ein großes Thema, aber erst später und auch nicht mit 15 da willste dich ja austoben und anders sein…
Wer war eigentlich der ursprüngliche Zweitgitarrist, der die Band wieder rasch verließ?
Ralf Schuhmacher war Mikes Gitarren-Lehrer, etwas älter als wir und hatte eben den besagten Proberaum am Start. Ein super Klampfer, aber unsere Entwicklung war ihm zu krass.
Und wer kam auf den Namen DESTRUCTION?
Wir wollten etwas, das zur extremen Musik passt. Musikalische Zerstörung sozusagen. Passender geht es ja eigentlich kaum! Damals waren zum Glück die geilen Namen noch frei. Heutzutage wo alles weg ist, soll es sogar Bands geben, die sich nach einem Kriegsgefährt benennen…hahaha!
Wie habt Ihr es geschafft, Euch von der Punk-Szene abzugrenzen, der Euch viele anfangs zurechnen wollten?
Wir gehörten da nie wirklich dazu. Wir hingen teilweise mit den Punks ab, weil es noch keine Metal-Szene gab. Ich fand die Mucke geil, aber wir wollten immer extremen Heavy Metal spielen, auch wenn das am Anfang nicht alle verstanden haben.
Gab es ein Demo vor ´Bestial Invasion Of Hell´?
Es gab eine Proberaumkassette mit dem alten Sänger und den Songs ´Mad Butcher´, ´Antichrist´, ´Tormentor´ & ´Total Desaster´ – ich wünsche mir, die würde ich irgendwann nochmal im Keller finden. Leider habe ich sie verloren …konnte ja keiner wissen, dass das mal jemanden interessiert … 35 Jahre später! LoL
Das Trio nahm 1984 besagtes erstes Demo ´Bestial Invasion Of Hell´ auf und erfuhr erst mit dem Aufstöbern von SODOM, die seit 1981 genauso MOTÖRHEAD, TANK und VENOM nacheiferten, sowie TORMENTOR, die sich 1984 in KREATOR umbenannten, dass sie nicht isoliert musizierten. In nur fünf oder sechs Stunden konnte ihr “Black – Hardcore – Highspeed – Metal” in Staufen bei Freiburg aufgenommen werden. Das kostete jedes Bandmitglied 250 Mark. Viel Geld für Schüler und angehende Studenten.
Die erste Ausgabe des “Brain Damage”-Fanzine sprach damals von einem Thrash, der aufgrund der Growl-Vocals und der exzellenten Gitarrenarbeit, beeinflusst von Randy Rhoads und Kirk Hammett, begeistert. Tatsächlich musste Schmier im Studio, in dem er zum ersten Mal am Mikrofon eines solchen stand, drei der sechs Songs überhaupt erstmals singen.
Könnt Ihr Euch noch an der Tag der Aufnahmen von ´Bestial Invasion Of Hell´ erinnern?
Na klar doch. Das war MEGA! Wir haben alles live eingetrümmert, ohne Erfahrung oder Know-how und waren tierisch nervös. Das war ein portables Studio in Staufen. Den Namen weiß ich leider nimmer.
War dies für Euch der erste Besuch in einem Studio?
Genau, das war das erste Mal…
Was war das Ziel der Demo-Aufnahmen – etwas für die Kumpels in der Hand zu haben, allein zum Spaß und zur Liebe zur Musik oder um einen Deal bei einem Label an Land zu ziehen?
Na ja, Ersteres natürlich. Wir wollten nie Profis werden, aber träumen tut natürlich jeder. Allerdings waren wir selbst vom Ergebnis so begeistert, dass wir uns sagten: Lasst es uns probieren, kann ja nichts schaden!
Würdet Ihr jungen Bands heutzutage empfehlen, auch so ungestüm und voller Tatendrang die ersten Schritte zu machen?
Na klar! Das ist ja das, was die Fans hören wollen. Den magischen Moment. Die kompromisslose Frische. Das kann man auch danach nicht mehr wiederholen. Auch wenn die Band besser wird, die ersten Werke sind immer speziell, weil man einfach ohne zu denken drauflos rockt.
Die Kategorisierungen gab es damals nicht so extrem wie heutzutage. Wart ihr jemals Black Metal? Denn es hieß ja ehemals bei Euch “Black – Hardcore – Highspeed – Metal”.
Es gab damals noch keine Schubladen. Dieser Begriff ist von uns und sollte unsere extreme Richtung ausdrücken. Erst Jahre danach wurden die Genres von Journalisten erfunden und die Bands wurden deklariert. Eigentlich Quatsch, aber sehr menschlich.
Seid Ihr heutzutage stolz auf die Verehrung (u.a. MAYHEM, IMMORTAL, DARKTHRONE etc.) aus der später, Jahre nach Euch entstandenen Black Metal-Szene?
Klar ist es toll, wenn eine ganze Generation an jüngeren Musikern einem huldigt. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten, aber es freut einen natürlich. Denn der Weg dahin war nicht immer einfach.
Wieso haben zeitgleich ‘Floga Records‘ das Demo auf Vinyl gemacht und nicht auch ‘High Roller‘?
Auch ein Label mit Leidenschaft. Klein aber engagiert. ‘Floga‘ wollten unbedingt das Demo machen und hatten so viel Passion an den Tag gelegt, dass wir nicht Nein sagen wollten. Die Box und auch die „normale“ Edition sind ja auch sensationell geworden. ‘High Roller‘ kamen da leider zu spät.
DESTRUCTION – Bestial Invasion Of Hell
(Demo 1984, Floga Records, FL160, Clear-LP, ltd 500, gatefold cover, printed on uncoated paper, liner notes Schmier, Mike, Tommy und Frank Stöver, 2017)
Natürlich sollten DESTRUCTION irgendwann auch den US amerikanischen Thrash-Kapellen auf die Finger schauen, doch Mikes unkonventionelles Gitarrenspiel imponierte weit mehr den Kollegen auf der anderen Seite des Atlantiks. Dabei konnte das Demo in den USA bei HIRAX-Sänger Katon W. de Pena bestellt werden, während es dieses in good old Germany von Drummer Tommy, der diese in seinem Wohnzimmer vervielfältigte, via Briefumschlag mit elf Mark zu ordern galt.
Das Demo begeisterte die Herren von SPV / Steamhammer Records so sehr, dass sie DESTRUCTION unter Vertrag nahmen und noch 1984 die EP ´Sentence Of Death´ veröffentlichten, inklusive der Special Thanks “to the alcoholic industries for producing fusel (brrr!), Rum and beer”.
Der Legende nach reichte SPV allein der Anblick der Band in voller Montur. Ihre gesamte Erscheinung war ein Aufbegehren gegen das Establishment, die Gesellschaft, das spießige Bürgertum und die Kirche, wie es insbesondere ein Song wie ´Curse The Gods´ später belegt.
Mit Eurer ersten EP habt Ihr in den `Caet Studios´ in Berlin aufgenommen. Erstmals in Berlin gewesen?
Genau! Der erste DÖNER –- ich werde es nie vergessen. WAHNSINN!!! war das lecker!
Wie war die Stadt, in der es damals nur die Ausgeflipptesten zog … und die Aufnahmen?
Wir waren total geflasht. Ich hatte davor noch ´Christiane F´ gelesen und plötzlich hing man im ´Sounds´ ab und traf überall Metal Fans. War für die Jungs vom Lande eine einschneidende Erfahrung.
Die Aufnahmen wurden im Laufe der Zeit auch immer professioneller, Horst Müller vom ´Caet´ war damals der beste Metalproduzent in Deutschland.
Habt Ihr Euch auf den nächsten Besuch, zu den Debüt-Album Aufnahmen, auf Berlin gefreut?
Berlin war immer eine Reise wert und beim zweiten Mal hatten wir ja schon genug Freunde in der Stadt! ´Eternal Devastation´ wurde dann übrigens in Franken aufgenommen. Mitten im Wald in Hilpoltstein, das war der krasse Gegensatz zu Berlin.
War Münster hernach als Aufnahmeort aufregender?
Münster war sehr langweilig. Aber der Druck war höher und wir sollten uns ja auf die Musik konzentrieren.
DESTRUCTION – Sentence Of Death
(MLP 1984, High Roller Records, HRR 545, Transparent Ultra-Clear-LP, US-Cover-Version, ltd 150, 425gsm heavy cardboard cover, lyric sheet, printed inner sleeve, poster, mastered for vinyl by Patrick W. Engel at Temple of Disharmony, original 1984 sound, 2017)
Der Geleitsatz “The End is near! Lucifer´s Legions of Death are ready for Attack. They´ve got only one aim. Total Destruction” trug zur Gründung unzähliger Bands – besonders in Skandinavien – bei.
War es Euch mit Satanismus ernst oder reine Provokation?
Mit 15 weiß man noch nicht wirklich, was man tut. Man will anecken und sich abgrenzen. Und wir hassten das alles, das christlich Spießige und das Konventionelle. Da waren solche Texte einfach naheliegend … außerdem reichte es noch nicht für Anspruchsvolleres, da unsere Englischkenntnisse am Anfang wie gesagt noch sehr mager waren. Wolltest du nicht auch schon mal die Menschheit verfluchen und über den Jordan schicken als Jugendlicher? Siehste…haha!
Waren die Initiatoren dafür alleine VENOM?
Nicht nur. Wir haben damals viele Horrorfilme geschaut, das war faszinierend. VENOM waren dann später schon ein Vorbild, aber unsere ersten Texte waren gleich ´Mad Butcher´ und ´Total Desaster´, das war noch vor der ersten VENOM.
Seid Ihr eigentlich katholisch / evangelisch erzogen worden?
Streng katholisch und ich war sogar Messdiener. Daher kommt das ja alles. Bei mir sind dann in fünf Jahren von Onkel, Großeltern bis zum Vater alle verstorben. Bevor ich 17 war stand ich alleine da, mit meiner Mum und meinen Geschwistern. Da konnte ich nicht mehr an Gott glauben…
Was stört Euch an der Kirche?
Theoretisch ist ein Glauben ja was positives, leider können die Menschen nicht damit umgehen. Das endet ja immer gleich mit Machtmissbrauch & Fanatismus. Das gilt ja nicht nur für die katholische Kirche, sondern für alle Religionen.
KING DIAMOND, mit dem ihr und MOTÖRHEAD auf Tour wart, nimmt den Satanismus ja äußerst ernst.
Sagt man. Ob er das immer noch so sieht, weiß ich nicht. Er war immer sehr zurückgezogen. Mittlerweile werden ja viele ehemals böse Musiker zu New Born Christians – was Drogen so aus Menschen machen können…haha!
Gab es damals keine anderen Labels, außer SPV, die Interesse an Euch hatten?
Doch Ingo Nowotny mit seinem ‘Metal Enterprises‘-Label, das später die Onkelz groß herausbrachte und ‘Gamma Records‘, die leider die Bands im Nachhinein tierisch über den Tisch gezogen haben, waren auch interessiert. SPV schien uns die beste Lösung.
Zur Unterschrift unter den Vertrag bei SPV seid ihr glaube ich direkt zum Label gefahren. Wie blieb Euch der Tag der Unterzeichnung Eures ersten Plattenvertrags in Erinnerung? Wie habt Ihr nach der Unterzeichnung gefeiert?
Wir wurden in Hannover erstmal am Pizzastand in der Stadt verhaftet. Das Label hat uns dann da rausgeholt und fand das MEGA. Unser Image eilte uns voraus. Wir haben dann aber erst zuhause unterschrieben, denn ich war noch nicht 18. hahaha
Stand früher der Spaß mehr im Vordergrund?
Würde ich nicht sagen. Ich habe jetzt mehr Spaß. Denn ich hab mehr Kontrolle, bin erfahrener, habe bessere Partner und viel gelernt. Regel Nummer eins: es MUSS Spaß machen, sonst lass es!
Also stand kaum drei Monate nach dem Demo bereits ´Sentence Of Death´ auf dem Verkaufstresen. Für heutige Verhältnisse unfassbar schnell. Aber kein Schnellschuss.
Doch klar, drei Tage Studio, inklusive Mix. Das war die Hölle für uns. SPV wollte uns erst testen. Wir waren ja super chaotisch und grün hinter den Ohren. Keiner konnte richtig hochdeutsch zur der Zeit, denn bei uns redet man alemannischen Dialekt, das versteht vielleicht der Schweizer und der Schwabe, dann ist fertig!
Und ein halbes Jahr später sogar Euer Full-Length Debüt ´Infernal Overkill´. Da hattet Ihr den Lauf Eures Lebens.
Ja, da ging es erst richtig los. Wir hatten mehr Erfahrung und mehr Zeit im Studio. Das hilft, auch wenn man jung und ungestüm ist enorm. Außerdem hatten wir endlich einen richtigen Proberaum … in der Schweiz gefunden. Du siehst schon Deutschland hat uns nie wirklich gemocht, haha!
Mit ihrem Debütalbum ´Infernal Overkill´ sprang die Band gleich auf SLAYERs ´Hell Awaits´-Tournee. Zuvor gaben sie den ersten Auftritt am 23. September 1984 in Sindelfingen auf einem VENOM-Clubtreffen. Von SODOM eingeladen, baten diese sie nach ihrem Auftritt auf die Bühne, wo DESTRUCTION ihre ersten zwei Songs darboten und von der Begeisterung der Fans angetan waren. Das allererste offizielle Konzert fand am 1. Dezember 1984 gemeinsam mit IRON ANGEL, SODOM und TORMENTOR statt.
Dass selbst bei heutigen Konzerten die meisten Lieder von diesem Album stammen, kommt nicht von ungefähr. ´Infernal Overkill´ war ein vierzigminütiges Feuerwerk, eine Thrash-Attacke, die vom Start weg mit ´Invincible Force´ nur beim Instrumental ´Thrash Attack´ ohne Schmiers teutonisch klingenden Schreigesänge auskam, ehe das epische ´Black Death´ dieses Klassikeralbum weit böser und unheimlicher beendete, als es jede US Thrash-Combo seinerzeit konnte.
DESTRUCTION – Infernal Overkill
(1985, High Roller Records, HRR 546, Transparent Ultra-Clear-LP, ltd 150, 425gsm heavy cardboard cover, insert, printed inner sleeve, 2 poster, mastered for vinyl by Patrick W. Engel at Temple of Disharmony, original 1985 sound, 2017)
In einem Interview der zweiten Ausgabe des ‘Brain Damage’-Fanzines äußerte sich Drummer Tommy dahingehend, dass ihr neuestes Material weit technischer und weit schnell und heavy sei. Songs wie ´Black Death´, ´The Ritual´, ´Death Trap´ und ´Bestial Invasion´ wären echte Killer!!
Die Meinungen gehen bis heute auseinander, ob ´Infernal Overkill´ oder ´Eternal Devastation´, samt seinen Classics wie ´Curse The Gods´, ´United By Hatred´ oder ´Eternal Ban´, als ihr Highlight bezeichnet werden soll. Daneben existieren natürlich immer die Vertreter, die das Demo als bestes Werk ansehen.
´Infernal Overkill´ oder ´Eternal Devastation´? Was ist Euer Favorit und warum?
Bester Song für mich ist ganz klar ´Curse The Gods´ von ´Eternal Devastation´. Aber ich finde ´Infernal Overkill´ ist einen Tick geiler. Warum, kann ich nicht sagen. Vielleicht die etwas besseren Songs.
Auf ´Infernal Overkill´ war Mikes Gitarrenspiel noch eher in den Bereichen der NWoBHM angesiedelt, als die Riffs später, allgemein im Thrash. Ähnlich wie bei METALLICA, dennoch völlig anders.
Es gab ja noch keinen Thrash damals. Mike hat den ja miterfunden, sozusagen. Die Entwicklung war komischerweise rund um den Erdball – oder besser in Kalifornien und Deutschland – sehr ähnlich und das ohne Internet und Magazine.
Insgesamt habt Ihr Euch dadurch noch mehr von den Vorbildern gelöst und mit erhöhter Geschwindigkeit auf ´Infernal Overkill´, die Heavyness und Bösartigkeit einziehen lassen.
Na, wenn du das sagst. Ich denke wir haben auf ´Infernal Overkill´ unseren Stil gefunden. Das ist als junge Band sehr wichtig.
Am 30. November 1985 spielten DESTRUCTION das denkwürdige “World War III”-Festival in Kanada, gemeinsam mit POSSESSED, CELTIC FROST, VOIVOD und NASTY SAVAGE – mit dieser Setlist:
Thrash Attack, Death Trap, Antichrist, Bestial Invasion, Invincible Force,
The Ritual, Tormentor, Black Mass, Mad Butcher
Irgendwelche kultigen Anekdoten?
Ich muss endlich mein Buch schreiben, dann kannste sie alle lesen. In 35 Jahren passiert so viel, da gibt es nicht DIE Anekdote! Oder was war denn dein tollster Moment im Leben?
Ich überlege noch … Aber das denkwürdige “World War III”-Festival in Kanada ist Dir doch noch in Erinnerung?
Na klar. Das erste Mal in Nordamerika und dann gleich so ein riesen Ding. Wir haben damals alle zum ersten Mal getroffen. VOIVOD, POSSESSED usw. Montreal hat nach wie vor eine geile Metal-Szene und unsere Konzerte da sind immer wieder Kult, aber das WW III wird natürlich unübertroffen bleiben!
DESTRUCTION – Eternal Devastation
(1986, High Roller Records, HRR 547, Transparent Ultra-Clear-LP, ltd 200, 425gsm heavy cardboard cover, printed inner sleeve, poster, mastered for vinyl by Patrick W. Engel at Temple of Disharmony, original 1986 sound, 2017)
´Eternal Devastation´ legte die satanische Düsternis des Vorgängers ab. Wie kam’s?
Weil die Texte anders wurden und wir nicht mehr 17 Jahre alte Kids waren. Es war die normale Entwicklung für uns. Stillstand kam nicht infrage.
Obwohl Euch einige für schlichte Thrash-Metaller halten, überrascht teilweise in einigen Passagen geradezu die an Tech-Thrash anknüpfende Gitarrenarbeit. ´Eternal Devastation´ hat dann eine weit komplexere Darstellung einschließlich vermehrter Tempowechsel. Woher stammt der Einfluss oder Anspruch?
Mike war damals schon seiner Zeit voraus – als Songschreiber und Gitarrist. Die Details sind von ihm, auch wenn wir immer zusammen komponiert haben. Ich habe damals alles aufgesaugt und versucht zu lernen.
Auch Deinen Gesangsstil scheinst Du hier endgültig gefunden zu haben.
Bei ´Eternal Devastation´ war ich angekommen und hatte auch im Studio das Selbstvertrauen, das mach braucht.
Selbst heute kritisieren viele noch den dünnen Sound, der aber nicht nur Eure Musik betraf. Stört der Euch (immer) noch, oder war das eine Eigenschaft der damaligen Zeit?
Man konnte damals in Europa, aus mangelnder Rock ´n´Roll-Erfahrung leider noch nicht so produzieren wie die Amis. Das machte aber auch ein bisschen den Charme aus. Wenn ich alte Platten höre, ist das sehr nostalgisch, über die Spielfehler und Produktionslücken sieht man da hinweg. Deshalb macht man ja auch sowas wie unser aktuelles ´Thrash Anthems´-Project und gibt den alten Kamellen nochmal ein zweites Leben! Das mag vielleicht nicht jeder, aber für uns klingen die Songs endlich so wie wir es damals noch nicht in der Lage waren zu spielen bzw. zu produzieren.
Ärgert es Euch, dass gerade 1986 so viele Thrash-Klassiker erschienen sind – ´Master Of Puppets´, ´Reign In Blood´, ´Peace Sells … But Who Is Buying´, ´Doomsday For The Deceiver´, ´Darkness Descends´ oder ´Pleasure To Kill´ – so dass Euer Album nicht größer strahlen konnte?
Quatsch. Wir fanden es super nicht alleine zu sein. Plötzlich waren da auch diese anderen Bands, die das Gleiche erreichen wollten. Das war super!
Hattet Ihr keine Angst, als sich langsam Erfolg einstellte, dass die Thrash-Szene genauso schnell wieder passé sein könnte wie die NWoBHM zuvor?
Es gab ja noch keine Thrash-Szene am Anfang. Das nannte sich dann erst ab ´87 herum so. Wir wollten nur rocken, alles andere war uns egal. Und NWoBHM war und ist nie totgewesen. MAIDEN, PRIEST, MOTÖRHEAD wurden ja MEGA Seller!
Die Ungewissheit war aber auch ein Grund für den Ausstieg von Tommy.
Klar, er wollte Karriere machen. Geld gab es keins. Deshalb war seine Entscheidung nachzuvollziehen.
Sogar ein zweiter Gitarrist sollte bald die Band bereichern und so holten DESTRUCTION Harald ´Harry´ Wilkens in die Band. Die Erweiterung sollte das erfolgreiche Trio musikalisch und schließlich personell sprengen. Kurzfristig ersetzte außerdem Oliver ´Olly´ Kaiser an den Drums Tommy. Der glaubte in seinen jungen Jahren eher an eine Ausbildung, konnte sich mit einem ungewissen Musikerleben nicht anfreunden und wurde Polizist.
Die Trennung erfolgte jedoch kurz vor dem Sprung auf SLAYERs ´Reign In Blood´-Tour, als Ersatz für MALICE. An den Drums saß aushilfsweise SODOMs Witchhunter. Als SLAYERs Tour-Manager ihnen übel mitspielte verließen DESTRUCTION die Fiasko-Unternehmung.
War es die einstimmige Idee der Band, einen weiteren Gitarristen in die Band zu holen?
Tommy war ja eh schon raus und Mike und ich wollten Verstärkung. Harry hat dann auch gleich Oli vorgeschlagen.
Stimmt es, dass Ihr von der SLAYERs ´Reign In Blood´-Tour runtergesprungen seid, da Euch kein Stage-Sound, kein Gebrauch des P.A.-System gewährt wurde und ihr mit schlechtem Sound zu kämpfen hattet?
Ja, das stimmt. Bobby Schneider der METALLICA-Tour-Manager war plötzlich auch für SLAYER zuständig. Ich habe nie mehr ein größeres Arschloch kennengelernt…der Typ war ein ganz mieser Mensch. Und hat alle mit den Füssen getreten.
Mögt Ihr die Jungs heute noch?
Wie kann man SLAYER nicht mögen? Was Manager so machen, wissen ja oft die Bands leider nicht.
Welches war die schönste Tour in den 80ern: Mit MOTÖRHEAD oder doch mit den deutschen Kollegen?
MOTÖRHEAD ganz klar. Wir haben ja in den Achtzigern oft mit denen getourt und viel gelernt.
Zu ´Eternal Devastation´ fuhren DESTRUCTION im September 1986 mit RAGE und KREATOR im Tourneebus durch die Republik. Und das Motto bestand weiterhin (“Beer, Wine, Wodka, Whisky, Rum, Bols for sick feelings”) wie der Gruß an die Fans (“And you crazy Rattleheads for beliebe in us – keep the spirit!!!”).
Die ´Mad Butcher´ EP entstand Anfang Dezember 1986 in Münster unter der Obhut von Kalle Trapp. Ein neuer Song und ein PLASMATICS-Remake füllten dieses Mini-Album auf.
DESTRUCTION – Mad Butcher
(MLP 1987, High Roller Records, HRR 548, Transparent Ultra-Clear-LP, ltd 150, 425gsm heavy cardboard cover, insert, poster, mastered for vinyl by Patrick W. Engel at Temple of Disharmony, original 1987 sound, 2017)
Wächst so eine Geschichte wie die ´Mad Butcher´ EP eigentlich allein auf den Ideen eines Labels? Man nehme einen neuen Song und eine PLASMATICS-Coverversion und schon habe ich eine EP.
Das Label wollte ein EP, um die neue Formation zu testen. Das Cover war unsere Idee und im Nachhinein hat es den BUTCHER als Band-Maskottchen etabliert. War alles in allem eine top Idee, damals waren EPs noch Obercool …
Mit ´Mad Butcher´ hattet Ihr auch eines der typischen Sebastian Krüger-Coverartworks und seid damit auf einer Linie mit den Covern von RISK und TANKARD gefahren. Ganz nach Eurem Geschmack?
RISK waren wohl die Ersten, aber TANKARD haben erst später mit Sebastian gearbeitet.
Überraschenderweise, da nicht unbedingt erkennbar, war ´Eternal Devastation´ zuvor ebenfalls von Krüger. Für viele sein Meisterwerk, vielleicht weil es nicht den später von ihm bekannten Humor innehatte.
Ja, er hatte 1986 schon ´Eternal Devastation´ gemacht – der Butcher war eigentlich sein erster Durchbruch. Und der Humor kam erst ein paar Jahre später, genau …
Im gleichen Jahr kam überdies ´Release From Agony´ heraus. Abermals mit Kalle Tramp im September 1987 aufgenommen. Musikalisch meinte die Band, damit einen gehörigen Schritt vorangekommen zu sein, und wurde melodischer. Indessen erschienen erste Unstimmigkeiten bezüglich der weiteren Ausrichtung am Horizont. Die eine Hälfte der Band wollte diese Richtung einschlagen, die andere hatte andere Ideen. Desgleichen das Management und das Label, alle waren der Meinung, die Richtung für DESTRUCTION vorgeben zu müssen. Wenigstens ging die Band ausgiebig auf Tour und nahm das Live-Album ´Live Without Sense´ auf.
Allein aus dem Grunde, das ´Release From Agony´ auf zwei Gitarristen ausgelegt war, finden sich heutzutage in der klassischen Triobesetzung höchstens vereinzelt ein ´Sign Of Fear´ im Live-Programm wieder.
Bei ´Release From Agony´ sprach man sogar von einer dunkleren als auch technischere Herangehensweise. War das Euch bewusst und so gewollt?
Neue Leute, neue Einflüsse. Es ging alles sehr schnell und eher unbewusst. Wir mochten den Prog-Kram und wollten uns weiter entwickeln. Im Nachhinein ging das alles etwas zu schnell. Aber wir waren Kids.
Bestand jemals die Absicht in die Richtung von MEKONG DELTA oder der frühen SIEGES EVEN zu gehen?
Ne, das war allen zu heftig, aber wir fanden die Bands natürlich geil!
DARKTHRONEs Fenriz störte sich bereits hier am „modernen“ Sound? Störte der Euch damals auch? Oder heute?
Wir waren mit dem Sound von ´Release´ nie zufrieden. Aber unser Label ließ uns leider nicht nochmal Mastern oder Mischen. Wir hatten leider nicht viel zu sagen. Da waren Manager und Labelbosse, die haben uns nicht immer so gelassen, wie wir wollten.
Auch später habt Ihr Euch mit den Problemen aus der Politik und der Vergangenheit beschäftigt. Ist das allein ein Fingerzeig auf die Wunden der Gesellschaft?
Wir sind mit den Punks groß geworden und für uns war Metal auch immer Revolution gegen das Normalsein und gegen die Gesellschaft. Deshalb haben wir die Band auch gegründet.
Auch das Dritte Reich und Auschwitz waren für Euch kein Tabuthema (´City Of Doom´).
Naja, in Deutschland durfte man ja lange nichts in die Richtung schreiben. Aber das Thema ist natürlich immer da. Wir Deutsche werden immer als Nazis gelten …
DESTRUCTION – Release From Agony
(1987, High Roller Records, HRR 549, Transparent Ultra-Clear-LP, ltd 150, 425gsm heavy cardboard cover, printed inner sleeve, poster, A5 promo photo, mastered for vinyl by Patrick W. Engel at Temple of Disharmony, original 1987 sound, 2017)
Ein tolles Package fiel um Weihnachten 1987 in den Städten ein. Unser geliebter Teutonic Thrash Act zog mit den Godfathers of Heavy Metal-Rock´n´Roll MOTÖRHEAD sowie dem zu dieser Zeit äußerst populären KING DIAMOND durch die Lande.
Die 89´er Tour mit CELTIC FROST brach der Band das Genick, Schmier ging schließlich während der Aufnahme-Sessions zum kommenden Werk ´Cracked Brain´ und gründete die nicht unerfolgreichen HEADHUNTER, bei denen er zumindest ´Mad Butcher´ und ´Bestial Invasion´ auf der Bühne zum Besten geben musste. André Grieder von POLTERGEIST nahm seinen Platz ein, da die Band einen melodischeren Sänger wollte.
Auch wenn viele meinen, DESTRUCTION ohne Schmier ist wie MOTÖRHEAD ohne Lemmy, muss dennoch dem Album ohne Dich eine äußerst hohe Qualität zugestanden werden, die an seinen Vorgänger heranreicht. Warst Du noch am Songwriting beteiligt?
Wir haben alle Demos noch zusammen gemacht. Dann haben wir uns über die Ausrichtung der Musik gestritten. Danach wurden die Songs nochmal geändert. Als wir dann in München im Studio waren, kamen wir aber nicht mehr wirklich zusammen und ich wurde während der Studio-Phase rausgeworfen. War ziemlich ungeil …haha!
Tatsächlich mitten während der Aufnahmen gegangen worden?
Genau. Und es kam auch ziemlich plötzlich. Klar, wir hatten Differenzen, aber das sah ich nicht kommen …
Anfang der 90er soll sogar Flemming Rönsdorf (ARTILLERY) bei DESTRUCTION vorgesungen haben, aber zu guter Letzt nicht eingestiegen sein…
Der war mal kurz dabei. Ist dann aber mit dem Vorschuss verschwunden, so wurde mir berichtet!
DESTRUCTION – Cracked Brain
(1990, High Roller Records, HRR 552, Transparent Ultra-Clear-LP, ltd 150, 425gsm heavy cardboard cover, printed inner sleeve, poster, A5 photo, mastered for vinyl by Patrick W. Engel at Temple of Disharmony, original 1990 sound, 2017)
Waren die zehn Jahre Pause für Dich wichtig, wieder ins Reine mit der Band zu kommen, um dann nochmal mit Mike durchstarten zu können?
Zeit heilt alle Wunden. Aber das hat schon gedauert. Wichtig war für mich mit HEADHUNTER damals weiter Musik zu machen, hätte ich aufgehört, gäbe es jetzt wahrscheinlich kein DESTRUCTION mehr.
Auf Eurer Hompage folgt nach ´Cracked Brain´ als nächstes Album erst wieder ´All Hell Breaks Loose´, die Alben dazwischen werden ignoriert.
Klar, ist ja auch nicht DESTRUCTION. Steht zwar drauf, ist aber eine komplett andere Band.
Zurück in die 80s: War der Zusammenhalt in der Szene, auch unter den Bands, eigentlich besser, weil es wenige waren und alle das gleiche Ziel vor Augen hatten?
Finde ich nicht. Damals wurde auch schon gelästert.
Ist die Szene heute zu zersplittert?
Ich bin mit vielen Bands befreundet. Aus allen Stilrichtungen. Die Bands sind da sehr Genre-übergreifend befreundet. Wäre cool, wenn das überall so wäre. Am Ende sind wir ja auch eine Szene. Aber das Hater-Syndrom ist leider ein Internet-Phänomen und viele finden sich noch geil dabei, alles Loser!
Und vor allem “fusel (brrr!), Rum and beer” war damals (oder auch heute) extrem lebenserfüllend?
Genau, unser Lebenselixier! Haha! Wir haben viel gesoffen früher … bei uns auf dem Land gings ab!
Gibt es denn Entscheidungen, die Ihr heutzutage bereut, die Trennung mal außer Acht gelassen?
Auch die Trennung war wichtig. Man lernt nie aus. Ich bin kein Freund von nach Hinten schauen. Ich gebe heute alles für ein besseres Morgen, war schon immer meine Philosophie. Also ich würde nichts ändern wollen …im Ernst! Wir hatten eine geile Zeit und auch viel Glück!
Gibt es irgendwelche Rituale oder Marotten von Euch? Zu jedem Album ein neues Tattoo, nur ungewaschen auf die Bühne …?
Vor jeder Show trinken wir ein Schnaps-Shot als Ritual, meistens Wodka und klatschen uns ab. Ohne gehen wir nicht auf die Bühne, das Ritual ist uns HEILIG! Alles andere bringt Unglück … da sind wir ganz eigen! Hahaha…
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