SORCERER – The Crowning Of The Fire King
~ 2017 (Metal Blade) – Stil: Epic Doom ~
Kaum ein Album wurde in der Epic Doom-Gemeinde sehnsüchtiger erwartet als SORCERERs neues Werk ´The Crowning Of The Fire King´. Zweieinhalb Jahre nach ´In The Shadow Of The Inverted Cross´ müssen sich die Stockholmer Veteranen um Bassist Johnny Hagel (Ex-TIAMAT) und Ausnahmesänger Anders Engberg (u.a. Ex-LION’S SHARE) nicht nur an einem herausragenden Vorgänger messen lassen, auch der selbstgestellte Anspruch der Weiterentwicklung will erfüllt werden.
Knackige Aufgaben – die Skepsis nach dem ersten Hördurchgang ist größer als erwartet, löst sich bei intensiverer Beschäftigung aber fast vollständig in Wohlgefallen auf. Der Grund: Auch ohne offensichtlichen Hit und trotz einer gewissen Austauschbarkeit der zentnerschweren Riffs bekommen SORCERER in den Refrains und Bridges dank ihres traumhaften Melodiengespürs stets die Kurve, vom etwas zu platt geratenen `The Crimson Cross´ mal abgesehen.
Die Höhepunkte finden sich dieses Mal anders als auf `In The Shadow…´ im hinteren Teil des Albums. Der achteinhalb Minuten lange Titelsong fährt neben viel Cleangitarren-Atmosphäre einen monumentalen Refrain auf, der auch OCEAN MACHINE-Fans den Solarplexus wärmen dürfte. Das abschließende `Unbearable Sorrow´ beweist einmal mehr, dass SORCERER nicht nur CANDLEMASS, sondern mindestens genauso viel ´Headless Cross´ inhaliert haben. Gefühlvoller sind die Grenzen vom Doom zum epischen Hardrock lange nicht mehr verwischt worden.
Puristen mögen ob der Glattheit des Sounds die Nase rümpfen, wer sich gerne die Zeit für ein musikalisches Vollbad nimmt, der wird auch vom Fire King belohnt werden.
(8 Punkte)