INFINITAS – Civitas Interitus
2017 (Independent) – Stil: Folk Metal / Thrash
Die Schweizer INFINITAS hüpfen nach einer EP zu ihrem ersten festspielfüllenden Album ´Civitas Interitus´ aus der Finsternis des Mittelalters hervor. Dabei springen sie sowohl mit beschrifteten Schildern auf denen Thrash Metal als auch Folk Metal steht herum. Wären sie noch abwechslungsreicher könnten sie zu den Schweizern MÄGO DE OZ werden, aber eine eigene stilistische Grenze zu ziehen, erhöht zumeist das Qualitätslevel. Und dieses ist bei INFINITAS bereits sehr hoch. Zudem spielen sie mit solch einem Charme und einer Ungeschliffenheit, die jede Band im Laufe der Jahre ablegt. Daher ist es 2017 an der Zeit, INFINITAS zu entdecken. So ungestüm und elanvoll wird die Musik vielleicht nie wieder, selbst wenn in der Zukunft abgeklärtere Songs erscheinen sollten.
Also treffen wir uns alle gemeinsam in der erdachten Mittelalterstadt Lunatris. SKYCLAD, BLIND GUARDIAN sowie BATTLEFIELD sind zufällig zu Gast und werden von einer garstigen Hexe dazu verdammt, fortan in wechselnder Belegschaft zusammen als Gruppe auf konspirativen Gelagen aufzuspielen. INFINITAS soll ihr Gruppenname sein. Vergleiche zu ELUVEITE verbieten sich der Ehre halber. Die Originalität wächst mit jedem Atemzug, mit jedem Geigenstrich. Sängerin Andrea Böll gibt dazu die Vortänzerin, garstig schreiend oder lieblich, für eine Hofdame angemessen singend. Flöten-Lady Laura Kalchofner unterstützt sie nicht nur gesanglich, sondern holt aus ihrem E-Recorder die schönsten Violinen-Klänge hervor. Der Rest der Besetzung strebt indessen öfters in solch eine flotte Thrash-Beschleunigung, die sie erst zum Höhepunkt, zum gemeinsamen in die Arme fallen und im Kreise tanzen, zurücknehmen.
(7 Punkte)
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