PROCESSION – Doom Decimation
2017 (High Roller Records) – Stil: Epic Doom
PROCESSION sind Chilenen. Obgleich Sänger/Gitarrist Felipe Plaza seit Jahren in Schweden lebt, will er PROCESSION als chilenische Band verstanden wissen. PROCESSION bleiben Chilenen.
Nicht allein aus diesem Grunde wurde der Nachfolger zu ´To Reap Heavens Apart´auf dieselbe Art und Weise aufgenommen. Über einen Monat lang zog sich das Quartett in Santiago zurück, um gemeinsam an ´Doom Decimation´ zu feilen und die Songs zu konservieren.
Zwar sieht manch einer längst in allen Spielarten eine Domination des Doom, die Chilenen sehen die Decimation. Da sie natürlich vom reinen und unverfälschten Epic Doom sprechen, sollten sie die Daseinsberechtigung mit der Größe ihres eigenen Drittwerks auch belegen.
So, what would you do when they’re coming for you?
There’d be nowhere to run, When doomsday has come!
Labsal auf die Gemüter der schwermütigen Gemeinde sind in diesen unheilvollen Zeiten daher unbedingt die langen Epen zwischen über sechs und acht Minuten: ´One By One They Died´, ´As They Reached The Womb´ und ´Lonely Are The Ways Of The Stranger´, das herausstechend erst in CANDLEMASS´scher Herrlichkeit strahlt und sich mit einem kälteren Krönungsabschluss im Sinne heutiger SOLSTICE steigert.
But the will is strong as the vision gets so clear
Watch CHILE burn and in pieces disappear
Sofern die Welt noch den 31. Oktober und somit Halloween 2017 erlebt, können darüber hinaus weitere interessante Kompositionen entdeckt werden. Obendrein schwelen nämlich im chilenischen Sommer ebenso schlicht schleppende Metal-Songs wie ´When Doomsday Has Come´ mit 80er Riff-Schlagseite oder ´Amidst The Bowels Of Earth´, zu dem am Horizont ein rockiges NWoBHM-Riff gemächlich entlangzieht.
The world is now convulsed and shaken by the violent roar
The hosts of noxious beings in decay
Praise the lords of violence
Bei ´All Descending Suns´ kreisen ebenfalls die Gitarren in ungewohnter Hast, bevor der achtbare Gesang in geläufiger Melodienausbreitung zum Kopfschunkeln erklingt. Letztlich verarbeiten PROCESSION in ihrem Sound erstaunlich mächtiges Echtmetall, das insbesondere solche Doom-Famulusse ansprechen sollte, denen die Gitarren im Doom weit wichtiger sind als äußerst emotionaler, außergewöhnlicher Gesang. Denn PROCESSION bewahren sich bei aller Epicness in Gesang und Musik eine gewisse Rauheit.
(8,5 Punkte)
htmlarea_bookmark="true"
style="display:
none;"> </span>
https://www.facebook.com/doomprocession/