MARK OLSON – Spokeswoman Of The Bright Sun
2017 (Glitterhouse / Indigo) – Stil: Folkrock
Der 56-jährige Mark Olson, einst Sänger und Songwriter der JAYHAWKS, veröffentlichte zwar vor zehn Jahren sein erstes Solo-Album, doch der prägende Musiker des Alternative Country sowie Americana zog sich bereits vor Jahren an den Rand der Mojave Wüste zurück. Mit seiner neuen Lebenspartnerin, der norwegischen Sängerin Ingunn Ringvold, fand Mark Olson wenigstens zur Musik zurück und veröffentlichte vor drei Jahren ´Good-bye Lizelle´.
Komponiert in einem gewöhnlichen Joshua Tree-Sommer des Jahres 2016, unter einem alten sibirischen Elmbaum, der Heimat einer ganzen Kolonie an Hummeln, anschließend auf der Veranda des Olsen Hauses auf Band festgehalten, mussten hernach immer die frühen Morgenstunden genutzt werden, um vor der einsetzenden Mojave-Hitze mit Drummer Danny Frankel und Bassist Lewis Keller die Aufnahmen von ´Spokeswoman Of The Bright Sun´ zu vervollständigen.
Where are the yellow hummingbird flowers?
Überraschend und überwältigend zugleich führen die Songs geradewegs zurück in die 60s, in den Summer of Love, mit einem ausgefallenen Instrumentarium eines Songwriters, einem Mellotron und Chamberlin, dem Vorläufer des Mellotrons, einer Kastenzither, dem Kanun, sowie String-Arrangements von Multi-Instrumentalistin Ingunn Ringvold. Infolgedessen schimmern sogar THE BYRDS, THE BEATLES, einmal gar die frühen Syd Barrett-PINK FLOYD durch, samt eines einmaligen Spirits wie ihn dereinst der große Nick Garrie versprühte.
Mary Frances laid down, underneath the trees she planted,
Mary wanted to taste the earth, and repair her broken kite.
So entstand nicht nur eines der schönsten Singer-/ Songwriter-Alben der letzten Jahre, sondern eines gespickt mit Songs, die sich schnell aus dem listen-in-a-loop zu soon-to-be-classics wandeln werden: ´Dear Elisabeth´, ´Time Of Love´, ´You Are All´, ´Seminole Valley Tea Sipper Society´ oder ´All My Days´.
(8,5 Punkte)