MAUSOLEUM GATE – Into A Dark Divinity
~ 2017 (Cruz Del Sur Music) – Stil: Heavy Rock / Metal ~
Stolze drei Jahre benötigten MAUSOLEUM GATE, um uns mit neuen Songergüssen zu erfreuen, sehen wir einmal von der letztjährigen Single ab (siehe hier), deren Lieder hier nicht noch einmal verwendet wurden.
Mit ´Into A Dark Divinity´ tauchen die Finnen noch mehr in die Tiefen der Seventies ein, lassen alle Blumen blühen. Mehr Mellotron-Power können Metal und Progressive Rock, in dem ansonsten heutzutage allein diese schweren, flirrenden Tastenklänge anzutreffen sind, die einst die BEATLES populär machten und THE MOODY BLUES vor KING CRIMSON den Standard setzten, nicht bieten.
Dazu offeriert das Album drei zehnminütige Epen wie den Opener ´Condemned To Darkness´, der ebenso wie der finale Titelsong mit Akustikgitarre und Mellotron-Klängen von Bassist Wicked Ischianus eine mystische Stimmung begründet, in der V-P. Varpula seinen außergewöhnlichen Gesang präsentiert, bevor die Riffs Feuer fangen und der Song metallisch auflodert. Der dritte Longtrack ´Apophis´ suhlt sich als einziger seiner Art noch in seiner Schwere, geradezu ein Italo-Doom-Beschwörer, bei dem im Abgang auf die großen Felle getrommelt wird. Im schnellen ´Burn The Witches At Dawn´ brennt das gesamte Haus lichterloh, nicht nur die Tasten scheinen durch die Luft zu fliegen, Rock ´n´ rollige Töne verschmelzen in der NWoBHM-Glut. “Strike!”, rufen sie (im Angedenken an unsere gelben Seiten?). “Strike at will and kill with fire”, lautet der Schlachtruf, bevor die Hexen grillen müssen. Auch ´Solomon’s Key´ erweist sich als weiterer Killer, lauern doch wie zuvor URIAH HEEP an jeder Ecke. Ein Instant-Hit wie weiland die Bandhymne ´Mausoleum Gate´ ist dennoch leider nicht ausfindig zu machen. Stattdessen werden heuer die ´Horns´ gezeigt, ohne Dio, eher mit Brian Tatler.
Nicht nur bunte Schlaghosen- sowie graue Bartträger sind eingeladen, durchs MAUSOLEUM GATE zu schreiten. Diese dürfen zur Freude einen Genusspunkt addieren.
(7,5 Punkte)
