PANTALEON – Virus
2017 (SAOL / H’art) – Stil: Progressive Metal
PANTALEON kommen nicht urplötzlich aus dem Nichts, sondern aus Köln, während der wahre Pantaleon, ein frühchristlicher Märtyrer und Heiliger sowie Patron der Ärzte und Hebammen, in der Mitte des dritten Jahrhunderts lebte. Unsere heutigen PANTALEON existieren immerhin auch bereits eine Dekade lang, präsentieren aber erst jetzt ihr Debütalbum ´Virus´.
Dabei gibt es bereits kurz nach den Aufnahmen einen Sängerwechsel zu verkraften, denn Patrick Sühl (GUN BARREL) wurde zwischenzeitlich durch Till Sauer ersetzt, der sich aber mit seinem Organ wunderbar dem Material anpassen sollte und somit vielleicht den letzten Tropfen germanisches Blut aus dem Gesangsmaterial tilgt. Für die Kompositionen zeichnet sich jedenfalls Hauptsongwriter/Bassist Sebastian Heuckmann verantwortlich. Neben ihm spielt, zur Komplettierung der Besetzung, Xaver Schiffels an der Gitarre und Kevin Kott (MASTERPLAN, AT VANCE) haut auf die Trommelfelle. Als Gaststars fügen sich zwei Herren von AT VANCE, Gitarrist Olaf Lenk und Sänger Rick Altzi, ausgezeichnet ins Bild.
Das auf seinem Debüt formidabel aufspielende Quartett findet zwar keine neuen Wege auf den scheinbar ausgelatschten Pfaden des Progressive Metal, dennoch können sie mit einem bärenstarken Werk dienen. Natürlich kennen sie DREAM THEATER, SYMPHONY X und germanische Stahlschmiede, allerdings spielen PANTALEON frisch und mit einer Leichtigkeit auf, dass es Glückseligkeit hervorruft, der Virtuosität im Einklang mit vorzüglichen, vielfältigen und gleichwohl auf den Punkt gebrachten Kompositionen zu folgen. Eine dezent orchestrale Instrumentierung, die im passenden Moment nach vorne tritt, stellt sich direkt in diesen auf. Den feinen Unterschied zur hier anzutreffenden Erstklassigkeit liefern selbstverständlich die Songs. Vergeht doch der zehnminütige Opener ´Virus´ trotz seiner Epic und Diversität schneller als der Wind um den Dom zischt. ´Wake Up´ gestaltet sich ebenso wie ´The Only One´ nicht nur als kleiner Ohrenschmeichler, während ´The Condemned´ stakkatohaft thrashige Züge annimmt. Die “Trompeten aus Jericho” lassen mindestens ´March Of The Titans´ zu etwas Besonderem, zu einem künftigen Band-Classic werden und heben ihn auf eine hymnische Ebene.
(Big 8 Points)
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