MANUEL SCHMID – Deine Liebe und mein Lied (Live)
2017 (A&O Records/edel Kultur) – Stil: Rock
Vor und nach seinem letzten Album ´Seelenparadies´ war MANUEL SCHMID zumeist in einem kleinen Rahmen mit Songreigen persönlicher Evergreens und eigenen Kompositionen unterwegs. Zuletzt lag das Hauptaugenmerk natürlich auf dem Programm ‘Lieder aus dem Seelenparadies’, dennoch ist er auch weiterhin mit seinem Liederabend ‘Lieder aus einer längst vergangenen Zeit’ anzutreffen, bei dem er neben einigen eigenen Songs überwiegend Lieder von Holger Biege und Veronika Fischer, ELECTRA, KARAT sowie LIFT vorträgt.
Der Abend des 19. November 2016 war wie geschaffen, um ihn für eine Live-Veröffentlichung festzuhalten. Zusammen mit seiner kleinen Band des Abends, bestehend aus Marek Arnold (Saxophon, Klarinette, Keyboards), Markus Dreßler (Bass, Gitarre) und Ekkehard Dreßler (Schlagzeug), zauberte Manuel Schmid einen wundervollen Songzyklus auf das von Philipp Friesel aufgenommene Tonband, das Master-König Eroc veröffentlichungsreif vollendete.
Der ganze Abend spielt sich in der Commode am Steg in Gera in einer intimen Atmosphäre, eher in der eines Unplugged-Konzertes ab, an dem neben Manuel Schmid äußerst präsent Marek Arnold mit seinem Saxophon und seiner Klarinette im Blickpunkt steht. Die Klassiker werden in dieser Konstellation formvollendet und atmosphärisch dicht dargeboten, seien es das bekannte Holger Biege-Stück ´Sagte mal ein Dichter´ oder der große KARAT-Classic ´Albatros´. Bei den LIFT-Songs ´Nach Süden´ und ´Am Abend mancher Tage´ stellt sich sogar Wolfgang Scheffler (LIFT) an die Keyboards.
Es sind durchgängig wunderbar Melodien-ausholende Kompositionen, sehr emotionale, wie der Wahnsinnssong ´Asyl im Paradies´ von SILLY, die allenthalben auch in dieser Darbietung Eigenkompositionen von Manuel Schmid sein könnten. Selbst Lieder wie ´Sonntag´, bekannt von Manfred Krug, oder der Artrock-Klassiker ´Das Bild´, aus dem Meisterstück ´Die Sixtinische Madonna´ von ELECTRA, sowie die ´Nachtigall´ von 4PS, komponiert von Franz Bartzsch, finden hier glanzvoll ihren Weg in das Live-Repertoire. Bemerkenswert ist dabei, dass sich die Eigenkompositionen von Manuel Schmid – ´Worte sind wie Bilder´, ´Glaube mir´, ´Leben nur wieder leben´ und ´Das Ende vom Lied´ – keinesfalls hinter den anderen Meisterwerken verstecken müssen, sondern zumindest ebenbürtig sind.
Wenn ´Deine Liebe und mein Lied´ allein den Menschen diese außergewöhnliche Musik, die sie vergessen haben oder noch gar nicht kannten, wieder oder erstmals näher bringt, sie zudem als Tribut von Manuel Schmid an all die großen ‘Amiga’-Künstler angesehen werden darf, dann haben die Aufnahmen mehr als nur einen Zweck erfüllt. Wenn ferner die letzten Worte des finalen Ausnahmestückes ´Sommernacht´ von LIFT verebben, kann der aufbrandende Applaus nicht berechtigter ausfallen.
(Essentiell)
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