CATEGORY VI – War Is Hell
2017 (Killer Metal Records) – Stil: Power Metal
Aus der ältesten Stadt Nordamerikas, aus der Provinzhauptstadt Neufundlands, aus St. John’s stammen CATEGORY VI. Als eine der wenigen female-fronted Metal-Bands holen die Kanadier die Eisen aus dem Feuer und recken ihre Waffen frisch poliert gen Himmel.
Gut geschmiedet ertönt ihr ausnahmslos durch die endlose Walachei riffender Metal. Gitarrist Geoff Waye ist eine Bestie an seinem Instrument und könnte bei Bedarf sein Können in einer progressiveren US Metal-Streitmacht, unter Einsatz von High-Pitched-Vocals, deponieren. Aus der Ferne ruft ein edler Recke nach KATAGORY V, hat sich jedoch vollkommen im Tal geirrt und muss weiter wandern. Hier rauchen hingegen die Saiten beständig in den voluminösen Wolkenzügen von JUDAS PRIEST und IRON MAIDEN, die Lady Amanda Marie Gosse mit ihrem kraftvollen Organ zur Seite drückt. Dass Ronnie James Dio und Bruce Dickinson ihre Lieblings-Troubadoure waren, ist nicht zu leugnen.
Was letztlich dem Gourmet beim Genuss der vollständigen Speisenfolge an der Tafelrunde fehlt, ist die melodische Finesse eines zweiten Gitarristen und eine gesteigerte Prägnanz in den nicht immer mit klarem Blick erkennbaren Gipfelpunkten. Freilich scheint das Zweitwerk ´War Is Hell´ für den generellen Dauereinsatz des Kopfes im Kampf gegen Mauern und Baumstämme prädestiniert. Wenn die Schwerter und Äxte rotieren, sollten sich aber zukünftig noch allerhand Knalleffekte hinzugesellen.
(6,5 Punkte)
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