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R.U.S.T.X – T.T.P.M.

2017 (Independent) – Stil: Heavy Metal


Maßloser sind Abkürzungspunkte nicht in der Überschrift unterzubringen, viel mehr Geschwister als in R.U.S.T.X ebenfalls nicht. Denn die Zyprioten sind ein Quartett aus vier Geschwistern, eine Frau sowie drei Männer – und alle dürfen im Laufe ihres Erstlingswerkes an das Mikrofon treten. Und allein der unterschiedliche Gesangsvortrag aller Members, in seiner Art und Güte, wirkt sich auf die Stimmung des Werkes aus, die sich nicht nur dadurch sehr differenziert zeigt.

Eigentlich ist ´T.T.P.M.´ auch nicht wirklich das Debüt von R.U.S.T.X, da die Band bis 2014 unter dem Namen R.U.S.T. sowie vorher zwischen 2003 und 2004 als FLAMES IN ICE firmierte und aus diesen Zeiten Veröffentlichungen vorzuweisen hat. Dennoch besteht diese Bandbesetzung erst seit zwei Jahren und mittlerweile ausschließlich aus den Mitgliedern der Familie Xanthou: Panagiotis (Gitarre), George (Bass), Katerina (Keyboards) sowie Giannis (Drums).

Überhaupt präsentiert sich die Musik in ihrer Stringenz regelrecht in echter 80s/90s Glückseligkeit. Darum sollten alle Kinder der Achtziger, die damals noch nicht so sehr im Schubladendenken verankert und völlig open-minded waren, kleiner Scherz am Rande, hier ihr traumhaftes Sammelsurium der Vielfalt finden, seien es die verspielten Hard und Heavy-Rocker aus der alten DEEP PURPLE- und URIAH HEEP-Schule, seien es Hardrocker in DOKKEN-Geschwindigkeit oder Dunkel Metall-Sphären. Gerade Georges Gesang führt die heroische Ode an die griechische Jugend ´Frontier Heroes´ hinüber in letztgenannte Regionen, zugleich in die von DARK AT DAWN. Eine gewisse Schlichtheit, die es einst ebenso aus deutschen Landen zu bewundern gab, zeigt sich im Duett von Katerina und John in ´Journey Arrives´. Ab ´Brothers And Sisters´ schaltet sich Katerina zumindest öfters in den Gesang ein und versucht das Zepter zu übernehmen. Dazu landet die Band im letzten Drittel mit ´Kalikantzaroi´ und ´Treason´ obendrein in progmetallischen Gefilden. Gleichwohl verblassen Anklänge an BLACKLANDS und andere Sippschaften, da Katerinas Gesang einmal plötzlich in Richtung Loreena MacKennitt entschwebt. Mit ´Dreams Of Tomorrow´ schließen R.U.S.T.X halbballadesk sowie mit dem knappen, instrumentalen ´Xeros´ die Pforten von ´T.T.P.M.´.

Der von R.U.S.T.X dargebotene Reichtum an Heavy Rock, Artrock und Heavy Metal benötigt gleichwohl noch zusätzliche Qualitätsstufen, um seine wahre Reife zu erlangen.

(6,5 Punkte)

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