PlattenkritikenPressfrisch
BLAZING RUST – Armed To Exist
2017 (Pure Steel Records) – Stil: Heavy Metal
Eben noch auf dem Sampler ‘Masters Of Metal (Volume 2)’ von Divebomb Records zu hören, legen BLAZING RUST bereits ihr Debütalbum vor. Da das dort enthaltene Demo jedoch aus dem Jahr 2015 stammt, liegt das Vorliegen von ´Armed To Exist´ natürlich keinem Schnellschuss zugrunde. Und selbstredend dürften die Songs jeden 80s-Aficionado frohlocken lassen. Die Band aus Sankt Petersburg hat sich nämlich voll und ganz der Musik aus den guten alten Zeiten verschrien, wobei die Grundzutat letztlich aus Ingredienzien der britischen Stahlperiode NWoBHM besteht. Altersgerecht halten die Herren natürlich überwiegend den Fuß auf dem Gaspedal: Langsamere Lieder lassen das Publikum nur einschlafen, schnelle Songs lassen es durchdrehen – so lautet korrekterweise die Devise von BLAZING RUST.
Demzufolge rocken BLAZING RUST jedwede Baracke oder Bude bis zur Einsturzgefahr als wäre es 1982. Die Songs hart wie Stahl, lassen sie die NWoBHM-Kante bisweilen gar in Richtung JUDAS PRIEST abheben. Die Gitarrenarbeit fliegt hingegen nicht nur gelegentlich in Regionen der Classic-Retrorocker mit THIN LIZZY-Schlagseite, sondern Roman Dovzhenko und Serg Ivanov gönnen sich die Freiheit, in viele Songs mehrere Soli einfließen zu lassen. Kurzerhand nehmen sie auch einmal mit Sänger Igor Arbuzov die Kurve über die Gedenkstätte von Ronnie James Dio und schrauben die Heavyness dermaßen in die Höhe, dass sie längst in solchen Jahren angekommen sind, als der frühe und raue Power Metal seine Runde mit dem Roller drehte.
(7 Punkte)