JENNER – To Live Is To Suffer
2017 (Infernö Records) – Stil: Speed / Thrash Metal
Keine Ahnung was JENNER bedeutet, aber der Name sagt eindeutig nichts über das aus, was sich hinter ihm versteckt bzw. was zu erwarten ist: Vier heiße Bräute, man verzeihe mir die Ausdrucksweise, aus Belgrad, die einen furiosen Mix aus Speed und Thrash Metal spielen. Belgrad, Mädels, Band, Metal ist insofern beachtenswert, weil auch dort der Islam immer weiter vordringt und das Leben von Frauen dort nicht leichter macht, zumal dort Religion einen deutlich höheren Stellenwert besitzt und der religiöse Einfluss des Islams sich spürbar ausweitet. Umso mehr Respekt für die vier Damen, die sich davon nicht beeindrucken lassen und die Herrenwelt auf den Kopf stellen.
`To Live Is To Suffer` beeindruckt mit aggressiven, schnellen Riffs, die im Grenzbereich zwischen Speed und Thrash Metal räubern. OVERKILL-, HEATHEN-, etwas AGENT STEEL- und FORBIDDEN-Einflüsse lassen sich klar lokalisieren. Die Damen gehen in einem irren Tempo von Null auf Hundert. Durch die klaren Gesangsstrukturen wirkt das Material weniger räudig. Man darf dem Gesang fast schon AIR RAID ähnliche Klasse attestieren. Das Gehacke ist gewaltig und das Tempo enorm. Highlights sind ganz klar das rasende `Opened (On The Table)`, das aggressiv old schoolige, mit Frauen-Shouts ausgestattete `Silent Thunder`, das Riffmonster `Hear The Thunder Roar` oder die rasenden Abrissbirne `Demon`s Call`! Was für ein Gemetzel! Zwischen all dem hohen Tempo sind gute Soli wohl platziert und auch die wenigen eingestreuten Breaks bereichern die Stücke. Die Damen wissen also gute Songs zu schreiben. Respekt.
Die acht Granaten sind superb produziert und brauchen sich hinter teuer bezahlten Produktionen etablierter Labels nicht zu verstecken. JENNER sind für die aktuelle Thrash Metal-Szene eine starke Bereicherung und es wäre schön, wenn man die Damen auch hier mal live sehen könnte.
(8,5 Punkte)