THE RETICENT – On The Eve Of A Goodbye

~ 2016 (Heaven And Hell Records) – Stil: Alternative Prog Metal ~

Mit ´On The Eve Of A Goodbye´ erschien in 2016 bereits sein viertes Werk, das auf dem klassischen Metal-Label “Heaven And Hell Records” etwas am Zielpublikum vorbei veröffentlicht wurde. Fühlt sich seine Musik doch heutzutage eindeutig in progressiven und alternativen Zirkeln wohl. Dennoch sind musikalische Grenzgänger immer wichtig und oftmals hochinteressant. Seine musikalische und vor allem metallische Vergangenheit schüttelt Chris Hathcock nicht ab, er lässt des Öfteren auch Growls einfließen.

Zudem erfüllt er sich mit ´On The Eve Of A Goodbye´ einen lange gehegten Wunsch und nahm ein Konzeptalbum auf. Im Bewusstsein seiner persönlichen, äußerst traumatischen Tragödie, begleitet das Album die letzten 24 Stunden der Hauptperson, bevor sie Selbstmord begeht. Ebenso folgen alle Songs keinen althergebrachten, gewohnten Abläufen, während der Fluss des Werkes musikalisch wandelbar voranschreitet. Anfangs treten die Anklänge an TOOL und A PERFECT CIRCLE vermehrt zu Tage, selbst die Nähe zu den New Yorkern COHEED AND CAMBRIA und den Australiern KARNIVOOL ist abseits der gesanglichen Wutausbrüche spürbar. Im weiteren Verlauf wandelt Hathcock dann auf den Spuren von DAN SWANÖ, bevor sich nach und nach sein größter Einfluss herausschält. Denn am gewaltigsten müssen ihn zuletzt Mikael Åkerfeldt und OPETH beeindruckt haben, vielfach allzu sehr, allein nicht ganz so himmelergreifend wie weiland die Österreicher SECOND RELATION auf ihrem Zweitwerk.

Auf Hathcocks ´On The Eve Of A Goodbye´ muss sich der Hörer einlassen, er muss sich vom Strom des Werkes mitreißen lassen, im Strudel untergehen, um den Gefühlen und Emotionen gewahr zu werden. Eine Vorliebe für OPETH und TOOL ist dabei sicher kein Nachteil. Für Entdecker.

(8 Punkte)

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