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BLACK DIAMOND – Last Man Standing

~ 2013 (On Parole Productions) – Stil: Heavy Metal ~


Da momentan, in der Mitte der zweiten Dekade des laufenden Jahrhunderts, im wahren Heavy Metal auf dem Release-Sektor die Wiederveröffentlichungen auch von ihrer Qualität her gegenüber den Neuheiten langsam überwiegen und diese Entwicklung sozusagen der auf dem Live-Sektor folgt, in dem sich immer mehr wiederauferstandene, altgediente Recken mit ihren Comeback-Tourneen als Coverbands mit womöglich nur einem Original-Mitglied lächerlich machen, kann es nie verkehrt sein, den eigenen Blick zu schärfen.

Heute schwenken wir ihn gar nicht so viele Jahrzehnte zurück, sondern widmen uns schlicht der 2013er Veröffentlichung von BLACK DIAMOND, einer weiterhin aktiven slowenischen Combo, deren einziges Album bislang sträflich vernachlässigt wurde. Folglich ein Newcomer, dessen Existenz und musikalisches Oeuvre weitestgehend unbekannt sein dürfte, obwohl eigentlich alle nach diesen jungen Truppen gieren sollten. Außer die Metal-Gemeinde ist satt und ruht sich auf dem Kanapee sitzend, auf den altbekannten Klassikern aus.

Die beiden Gitarristen und Masterminds hinter BLACK DIAMOND, Igor Manasljevic und Nejc Vidmar, waren jedenfalls nicht untätig und werkelten bis zur Veröffentlichung von ´Last Man Standing´ sechs lange Jahre. Herausgekommen ist ein fesselndes Metal-Werk über dem zwar leicht, vom Winde verweht, der Geist britischer (IRON MAIDEN), amerikanischer (QUEENSRYCHE) und skandinavischer Schmiedekunst (TAD MOROSE) weht, das aber sein eigenes Feeling und seinen eigenen Spirit entwickelt. Keinesfalls progressiv, suhlen sich die Herren musikalisch in Gefilden, die ansonsten in den 90s viele genossen haben, verstecken sogar einige Male einen Hauch Orient in den Gitarrenmelodien.

Neben der Rekrutierung von Drummer Robert Kovacic (SCAFFOLD), Bassist Urban Medic (PROSPECT) ist natürlich Sänger Žanil Tataj-Žak ein Glücksgriff gewesen, konnte er immerhin bereits bei den großen DIVLJE JAGODE, bei TURBO und MARY ROSE seine Klasse unter Beweis stellen. Und mit den Granaten-starken ´Edge Of Sanity´ und ´The Thing That Couldn’t Die´ sowie dem epischen ´Dreams Of Tomorrow´ belegt die gesamte Band ihre Hochklassigkeit. Als zusätzliche Dreingabe sollten dagegen die letzten drei Songs aufgefasst werden. Das slowenisch vorgetragene ´Lazne Zvezde´ ist für Leser des Buches ´Heavy Metal aus Osteuropa´ essentiell, während das von Simon Jovanovic (ex-PROSPECT) gesungene ´Mastermind´ zudem wegen dessen Aussprache nicht ganz überzeugen mag. Das finale ´Tears In Eyes´ singt Samo Urbancic, ein Förderer der Band, hingegen recht ansprechend.

BLACK DIAMONDs ´Last Man Standing´ sollte also heutzutage entdeckt werden, nicht erst bei seiner Wiederveröffentlichung in zwanzig Jahren oder seiner Erwähnung in einer Chronik.

(8 Punkte)

https://www.facebook.com/BlackDiamond.si/
https://blackdiamondslo.bandcamp.com/album/last-man-standing

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