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SCOTT IAN – I`M THE MAN – Die Geschichte dieses Typen von ANTHRAX

Da Capo Press/Verlag Schmenk


Es hat eine Zeit gedauert, bis ich mich durch SCOTT IANs Biografie gelesen hatte. Das hat Gründe. Am Stück durchlesen war für mich nicht machbar. Dazu ist das Buch zu oberflächlich, zu selbstverliebt und wenig spannend geschrieben.

Es ist wohl eher dem Zeitgeist geschuldet, eine Biografie in Buchform rauszuhauen, denn in der Masse der veröffentlichten Selbstbeweihräucherungen geht es schlichtweg unter. Wenige Details, große Zeitsprünge, wenig in die Tiefe gehende Infos – wer sich mit der Band seit der Gründung beschäftigt hat, wird wenig bis nichts Neues in diesem Buch finden. Alles wirkt schnell zusammengeschustert. Einzig die erwähnten Alkoholexzesse überraschen im Gesamtkontext des Buches. Aus dem privaten Bereich erfährt man zwar einiges, ob dies aber wirklich relevant in Bezug auf ANTHRAX ist, bleibt diskussionswürdig. Wobei es ja ein SCOTT IAN-Buch ist, vielleicht habe ich das weniger bedacht und daher viel mehr Inside of ANTHRAX erwartet, gerade was den Beginn im Zusammenhang mit der ‘Old Bridge Militia’ betrifft. Selbst S.O.D. sind nur eine Randerscheinung in diesem Buch.

Die einzige Offenbarung in diesem Buch ist die Feststellung, selbst wenn man mit einer Band wie IRON MAIDEN auf Tour geht, verdient man nichts und lebt von den Vorschüssen, die damals die Plattenfirmen großzügig vorlegten.

Ich muss also leider sagen, dass mir nach dem Lesen dieses Buches Scott Ian noch unsympathischer erscheint als schon zuvor. Man hat oft das Gefühl, dass es hier nur um die Kohle geht, zumindest seit Ende der Neunziger.

Dass die Band zu den Big Four des Thrash Metal gehört, ist nach dem Lesen des Buches ernsthaft in Frage zu stellen. Auch wenn ANTHRAX einige wegweisende Alben vorgelegt haben und ihre Kooperation mit der Hip Hop-/Rap-Szene geradezu ein „Büchsenöffner“ für viele Bands war, die danach in der Crossover Szene agierten.

`I`m The Man – Die Geschichte dieses Typen von Anthrax` ist vielleicht für Neueinsteiger in Sachen ANTHRAX informativ, gerade aufgrund seiner geringen Detailtiefe aber für echte Fans wenig erfrischend. – Nur bedingt empfehlenswert.


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