JACK O’ THE CLOCK – Repetitions of the Old City – I
~ 2016 (Independent) – Stil: Avant Folk ~
Die Weihnachtszeit ist natürlich auch ein Jahresabschnitt, in dem mit Freude und Begeisterung Geschenke verteilt werden. Die von Damon Waitkus angeführten JACK O’ THE CLOCK aus Kalifornien schenken ihren Anhängern und denen, die es noch werden wollen, passend hierzu ihr fünftes Werk. Da dieses in seiner folkloristischen Art und Weise geradezu sakrale Atmosphäre entwickelt, erscheint es insofern zeitlich äußerst passend.
Experimentelle Klänge und interessante Songstrukturen mit schlicht einfach gutem Chor- und Satzgesang lassen JACK O’ THE CLOCK für die Prog und Artrock-Fraktion mehr als nur entdeckungswürdig erscheinen. Zudem entspringen hier Prog Folk-Kompositionen, die mit akustischen Bluegrass, Electric Jazz- und Akustikgitarren prahlen können. JETHRO TULL mit Geige statt Flöte, GENTLE GIANT im Songwriter-Stil, CARAVAN und UNIVERS ZERO im amerikanischen Prog-Gewand – vielfältig sind die Ingredienzien von JACK O’ THE CLOCK, die zufällig ebenso wie Joanna Newsom aus der Gegend der San Francisco Bay Area stammen.
Obendrein schmücken sie ihren Sound mit allerlei Instrumentarium, mit Hammer Dulcimer, Mandoline und vielem mehr. Denn Damon Waitkus stehen Emily Packard an der Geige, Kate McLoughlin am Fagott und den Flöten, Jason Hoopes am Bass und der Zither sowie Jordan Glenn an Drums, Marimba und Vibrafon zur Seite. Und wenn sogar Fred Frith, bekannt von den legendären HENRY COW und ART BEARS, JACK O’ THE CLOCK mit einem Gastbeitrag die Ehre erweist und sie zugleich als eine der originellsten und unwiderstehlichsten Combos unserer Tage bezeichnet, die erstaunliche Kompositionen mühelos zwischen Van Dyke Parks und Folk Music vorträgt, die schwierig erscheinen, aber so leicht wie das Atmen klingen, dann ist der Ritterschlag vollzogen.
(8,5 Punkte)