JADIS – No Fear Of Looking Down
~ 2016 (Independent/Jadismusic) – Stil: Rock ~
JADIS verharrten fortwährend in der zweiten Reihe, als in den 80ern der Neo Prog in seiner Blüte stand, denn Gitarrist und Sänger Gary Chandler konnte nie ein stabiles Line-up aufbauen. Erst mit der Traumbesetzung Martin Orford (IQ, Keyboards), John Jowitt (IQ, Bass) und Stephen Christey (Drums) schaffte es Gary Chandler zum ersten echten Album ´More Than Meets The Eye´.
Eigentlich veröffentlichten JADIS auch in der Folgezeit alle paar Jahre ein Album, allerdings wurde der Band die ihr gebührende Aufmerksamkeit meist nicht geschenkt. Diese sollte ihr jedoch heuer zu teil werden, ist das neueste Album ´No Fear Of Looking Down´ ein Festschmaus für Liebhaber von Gitarrenrockmusik und der von JADIS insbesondere.
Wie zu allerbesten Zeiten versprüht Gary Chandler seinen einmaligen Signature-Sound. Die Gitarren dürfen üppig aufspielen oder sich mit der akustischen die Melodien teilen. Das Kunststück krachende Gitarren in einen himmlischen Sound einzuflechten, gelingt selten so gut wie hier im Opener ´Listen To Me´. Frohlocken Herz und Hirn bereits zu der Melodie, rockt Gary ordentlich dazwischen. An eine Mischung aus RUSH und ELOY könnte der Nichtkenner bei ´Where Am I´ denken, ist dieser einmalige JADIS-Sound dagegen für den Kenner aus tausenden Bands sofort herauszuhören.
Zudem ist auf diesem Werk wieder Martin Orford mit an Bord und kann sein Scherflein zum Gelingen des melancholischen Prog Songs namens ´A Thousand Staring Eyes´ oder des hitverdächtigen ´Just Let It Happen´ beitragen. Für den Gesamteindruck ist es sowieso nicht ganz unmaßgeblich, dass sich die teilweise recht unscheinbare Melodieführung mit der Zeit hartnäckig festsetzt. Während das schöne ´Seeds Of Doubt´ eigentlich viel zu schnell vorbei ist, gönnen uns die leicht komplexeren ´Abandoned´ und ´No Fear Of Looking Down´ einen etwas längeren Spaß.
Nun besteht durchaus die Hoffnung, dass JADIS halbwegs in das Rampenlicht rücken können, von dem manch eine betagte Gruppe bereits zu viel abbekommen hat, haben sie doch mit ´No Fear Of Looking Down´ eines ihrer besten Alben der letzten zwei Dekaden veröffentlicht. Somit sind dieser einzigartigen Band alle Sympathien sicher.
(Big 8 Points)
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