DIE GRAUE EMINENZ – Instrumentalisiert

Rob "Bert" Hall4. November 2016

2016 (Independent) – Stil: Indie / Rock

Mit grauem Haaransatz präsentieren sich nicht die grauen Herren und wollen uns Zeiteinsparungen ausrechnen, nein, es ist eine erst seit 2015 existierende Schweizer Combo namens DIE GRAUE EMINENZ, die frischen Wind in die deutschsprachige Rockmusik bringt.

Weisheit und Erfahrungen bringt das Quintett aus seinen vorherigen Bands schlicht mit. Besteht doch die EMINENZ aus Pascal Perrot (Gesang, Gitarre, Ex-WELKEN), Stefan Reinhardt (Gitarre, Gesang, Tasten, Ex-TRASHCATS), Boris Tomarkin (Gitarre, Ex-ES BRENNT, WAS TUN), Marco Redolfi (Bass, Gesang, Ex-ZAMARRO) und Basil Brändli (Drummer, Ex-PHEBUS), die sich nach einem Jahr im Proberaum ins Studio und an die Öffentlichkeit getraut haben.

Lässige Rocker wie ´Immer, Immer´ treffen auf eine unerwartet harte Gesellschaftskritik im Titelsong, dessen Aussage und Darstellungsweise ein Marius Müller-Westernhagen seit fast dreißig Jahren nicht mehr verlauten ließ. Weitere coole Texte krönen flockig schöne Songwriter-Mucke der Marke ´Nichts tun´, dunklere Kompositionen wie ´Schatten der Vergangenheit´, die zum Abgang geradezu explodiert, oder ganz Akustisches wie ´Einfach weiter´. Über die amerikanische Landstraße führt uns ´Auf dem Parkplatz´ und ´Sumatra´, mit ´Dreck´ geht es in die Wüste. Die Rockader schwillt dann in ´Nur hier´ oder ´Auf der rechten Fahrbahn´ ordentlich an, schwappt in ´Überall ist einerlei´ über. Als Höhepunkt darf jedoch unumwunden der Kracher ´Leben macht müde´ genannt werden, der mit Musik und Text sogar das Herz eines jeden Hardrockers weckt. Zwischen LÜDE & DIE ASTROS, EXTRABREIT und etwas TOTE HOSEN-Melancholie ein Prachtstück deutschsprachiger Rockmusik.

DIE GRAUE EMINENZ – das ist nonchalante Rockmusik mit Biss in Gesang und Text.

(8 Punkte)