TYGERS OF PAN TANG – Tygers Of Pan Tang
2016 (Mighty Music/Target Group) – Stil: Heavy Metal
Mit dem 2012 veröffentlichten Album ´Ambush´ meldeten sich die Briten TYGERS OF PAN TANG um das einzige Originalmitglied Gitarrist Robb Weir beeindruckend zurück. Dass Weir ein ordentliches neues Line-up zusammengestellt hatte, zeigte sich schon bei den ersten Livegigs. Mit `Ambush´ gab diese Besetzung ihren Album-Einstand. Es ist auch im Nachhinein gesehen eine sensationelle Scheibe die zwischen klassischem TYGERS-Sound sowie eingestreuten Neuerungen voll überzeugte. Dazu das göttliche Artwork, fertig war eines der stärksten TYGERS OF PAN TANG-Alben überhaupt, das neben Klassikern wie `Spellbound` oder `Crazy Nights` bestehen kann.
Vier Jahre später steht endlich ein neuer Release an. Das selbstbetitelte Album agiert zwar nicht ganz auf Augenhöhe mit dem tollen Vorgänger, ist jedoch deutlich stärker als vieles, was die ex-NWoBHM Konkurrenz so veröffentlicht. Während das Eröffnungsdoppel `Only The Brave` und `Dust` stark an den Vorgänger erinnert, holt einen das groovige (verdammt, an was erinnert mich der Song?) `Glad Rags` mit Klatscheinlage wieder runter. Das ist schon ziemlich banal. Und diese Kirchenchor-ähnlichen Passagen dazu klingen nicht wirklich überzeugend. Auch die drei Balladen `Praying For A Miracle`, `Angel In Disguise` und `The Reason Why` wollen nicht wirklich zünden. Satte Langweiler, die eigentlich auf so einem Album nichts zu suchen haben und letztlich nur Lückenfüller sind, um auf eine satte Spielzeit zu kommen. Schade, denn der Rest des Albums, immerhin noch sieben Songs, liefert genau das, was man von den TYGERS erwarten konnte, insbesondere nach `Ambush`. Knuffiger, tighter Heavy Metal bei dem Gesangsperformance und Gitarrenpower ausgewogen und souverän zusammenfinden. Dazu gute Refrains, saubere Riffs, ein bewegender Mix aus Melodie, Leidenschaft und knalligen Gitarren, ganz im klassischen Stil. Dennoch wird `Ambush` in seiner Gesamtheit nicht ganz erreicht, trotz Bomben wie `Blood Red Sky` oder `Do It Again`.
Abschließend bleibt noch das Cover-Artwork zu erwähnen. Es ist immerhin ganz nett, aber auf seine Art auch richtig kitschig geraten und kann nicht im geringsten in Konkurrenz zum Vorgänger treten.
Fazit: Wer den Vorgänger mochte, der wird auch mit diesem Album seinen Spaß haben. Wer auf soliden Metal mit Melodie und ausdrucksstarkem Gesang steht, ebenso.
(7,5 Punkte)