QUICKSAND DREAM – Beheading Tyrants
2016 (Cruz Del Sur) – Stil: Epic Metal
Das Gesabber war groß, als QUICKSAND DREAM vor drei Jahren einen Nachfolger für ihr kultisch verehrtes Debüt ´Aelin – A Story Of Destiny´ (2000) ankündigten. Nun ist das Teil also endlich fertig und bereit zur Auslieferung. Und was soll ich sagen: Det har blivit ganska hänförande! Es ist ganz zauberhaft geworden!
Als wären sie keine 16 Sonnenumrundungen, sondern höchstens soviele Monde fortgewesen, führen Sänger Göran Jacobson und sein Mitschwede Patrick Backlund (Gitarre & Bass, MORTALICUM) den zeitlosen Sound ihres Erstlings fort. Am Schlagzeug wechselweise von Henrik Högl (ebenfalls MORTALICUM) und Andreas Häggström unterstützt, zeigt ´Beheading Tyrants´ in sieben angemessen natürlich produzierten Songs, dass die Epic Metal-Messe mit ATLANTEAN KODEX und ETERNAL CHAMPION noch längst nicht gelesen ist.
Schon das eröffnende ´Daughters Of Eve´ lässt keinen Zweifel daran aufkommen, dass hier Großmeister des Fachs am Werk sind. Ein liebliches Gitarren-Präludium bereitet den Weg für eisenharte, sofort mitreißende Riffs der Iommi/Shelton-Schule. Die hymnischen, bisweilen an SLOUGH FEG erinnernden Gesangslinien machen den Hit-Sack souverän zu. Und einmal warmgelaufen schicken QUCKSAND DREAM mit ´Cloud Of Screams´ einen zackigen Schlachtenmarsch hinterher: simpel in seiner Struktur, aber keinesfalls billig in der Ausführung. Nach diesem Gewaltakt tut Abkühlung Not. ´The Shadow That Bleeds´ verzückt in seiner ersten Hälfte mit verträumten Gitarrenharmonien, ehe sich nach dem von PHARAOHs ´The Year Of The Blizzard´ inspirierten Übergang die ganze Kraft des unpolierten Stahls entfaltet. Wesentlich direkter auf den Punkt kommt ´The Girl From The Island´. IRON MAIDEN, MINDLESS SINNER und die guten alten HEAVY LOAD standen hier offensichtlich Pate.
Und damit sind wir nach einer knappen halben Stunde auch schon beim Grande Finale angelangt. ´White Flames On Black Water´ weist die deutlichsten Parallelen zum doomiger ausgerichteten Debüt auf. Hinkelsteinschwere Riffs, ein frei aufspielender Bass, dazu hypnotische Gesangsharmonien der WHILE-HEAVEN-WEPT-Klasse – das ist der Stoff, der die Jahre überdauern wird. Noch elegischer ist das abschließende, von Harmonie-Leuchtfeuern erhellte ´To Kill Beneath The Sun´. Wer vor dieser Kraft und Anmut nicht in die Knie geht, dem hilft auch kein Müller-Wohlfahrt mehr.
(8,5 Punkte)