SYNCHRONIC – Hybrid

Michael Haifl28. Oktober 2016

2016 (Independent) – Stil: Prog Metal

Hier bekommen Sie etwas geboten: Musik! Und zwar Musik von SYNCHRONIC, die zwischen den Eckpunkten MESHUGGAH und KING CRIMSON auf allen ungenutzten Freiflächen ordentlich aufdrehen wollen. Aus diesem Grunde hat die bereits vor fünfzehn Jahren von Michael Petrick (Gitarre, Gesang) und Philipp Koch (Drums) gegründete Band ein über halbstündiges Album namens ´Hybrid´ aufgenommen. Ein Album, das nichts für harte Kostverächter ist; ein Album, das endlich nach einem Demo und einer EP neues Futter von der Band serviert.

Die Voraussetzungen haben SYNCHRONIC durch die Besetzung weiterer Bandposten, mit Dominik Stotzem am Bass und vor allem der Gesangsposition mit Volker Bach, selbst geschaffen. Nun kann die Band ihren “streetprog” an die Menschheit bringen und “streetclip” ist zur Stelle. Denn ihr Prog aus Metal, Tech Metal und etwas Jazz sorgt für ein breites Grinsen. Dauergrinsen ist zwar noch nicht erlaubt, dennoch hat das Quartett aus Frankfurt am Main einen fetten Sechs-Tracker von der Leine gelassen. Besonders der Opener ´Debris´ und der Rausschmeißer ´Now´ sind nichts für Warmduscher mitten im Hochsommer, hier wird nicht nur eine fette Ladung Stahl zum Schmelzen gebracht, sondern jeglichem 4/4-Takt abgeschworen. Der böse Gesang wird aber auch hier, zumindest im späteren Verlauf, von klaren Vocals unterstützt. ´Part Of The Machine´ ist dagegen zur Beschallung der Orgien auf dem WATCHTOWER-Gebetsteppich von Nutzen, sofern das Strophen-Gebrüll den feinfühligen Ästhetiker nicht abschreckt. Ganz geschmeidig wandeln ´Pulse´ und ´Unbroken Lines´ sogar auf den Pfaden von CYNIC und EXIVIOUS. Der Jazz-Anteil kommt schließlich sehr geschmackvoll in den Zwischen- oder Solo-Parts zum Vorschein.

Also bleibt Euch, als treue Leser der Gelben Seiten, wohl nichts anderes übrig, als diese Frankfurter Jungs einmal gepflegt nach einem Duschvorgang in der Musikanlage auf hohem Lautstärkepegel zu genießen. Zu auftretenden Nebenwirkungen in Form von Muskel- und Leibeszuckungen befragt lieber Euren Otologen.

(8 Punkte)