TESTAMENT – Brotherhood Of The Snake
2016 (Nuclear Blast) – Stil: Thrash Metal
Neben dem vorab veröffentlichten Titelsong, der einem zum Auftakt mit messerscharfen Prachtriffs und Gene Hoglans Gewitterdrumming einen blutigen Scheitel zieht, treffen die Bay-Area-Veteranen auch mit dem an allerbeste METALLICA-Zeiten erinnernden ‘The Pale King’ und den beiden Refrain-Wundern ‘Seven Seals’ und ‘Born In A Rut’ mittig ins Thrasher-Herz. Vor allem letztere Nummer hat es mir mit ihren geschmeidigen Rhythmuswechseln, den inspirierten Bassläufen von Steve DiGiorgio und den aus edelsten Hardrock-Fässern gezimmerten Riffs und Licks des Duos Eric Peterson/Alex Skolnick angetan.
Leider können TESTAMENT dieses Neun-Punkte-Niveau in der zweiten Albumhäfte nicht ganz konservieren. Nachhaltig heraus ragt hier nur ‘Neptune’s Spear’, das im Grundriff den LEGACY-Klassiker ‘Burnt Offerings’ neu interpretiert und jeden, wirklich jeden Freund des melodischen Thrash-Metals in einen sofortigen Glückstaumel versetzen sollte. Bemerkenswert zudem, dass Maestro Skolnick durch die Bank Weltklasse-Soli abliefert, ohne dabei auch nur ein einziges Mal in den Masturbations-Modus abzugleiten.
Im Bay-Area-Jahresrennen können TESTAMENT mit ihrem neuen Boliden relativ problemlos an DEATH ANGELs ‘The Evil Divide’ vorbeiziehen. Ob die ganz großen Vorbilder am 18. November noch einen draufsetzen können? Wir lassen uns gerne überraschen.
(dicke 8 Punkte)