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LITTLE CAESAR – Brutally Honest – Live in Holland

2016 (Unison Music) – Stil: Hard Rock


LITTLE CAESAR realisierten vor Jahren eine dieser Réunions, die sich qualitativ mehr als gelohnt haben. Zum einen weil die Truppe um Sänger Ron Young inzwischen schon ein paar Mal durch Europa getourt ist und weil dadurch zwei neue Studioalben (´Redemption´, ´American Dream´) das Licht der Welt erblickten und nun sogar ein Livealbum veröffentlicht wurde.

Ende der Achtziger tauchten LITTLE CAESAR erstmals auf, veröffentlichten über ´Metal Blade´ eine erste EP 1989 und lieferten 1990 ein Debüt ab, das bis heute zum Besten gehört, was an zeitlosen Hard Rock mit Sleaze-Touch veröffentlicht wurde. Das gleichnamige Debüt ist musikalisch ein Referenzwerk und enthält mit Songs wie `R`n`R State Of Mind`, `In Your Arms`, `From The Start`, `I Wish It Would Rain` oder der unfassbar brillanten Coverversion `Chain Of Fools` gnadenlose Klassiker.

Kleine Fußnote der Geschichte am Rande: Sänger Ron Young, damals der Prototyp eines Ladykillers, durfte im zweiten Teil der ´Terminator´-Serie Schwarzenegger einen Billardqueues überziehen, bevor er von ihm durch die Scheibe der Kneipe geschleudert wurde. Wer kann schon von sich behaupten, Schwarzenegger eine reingedonnert zu haben, auch wenn es nur im Film war!?

Zurück zur Réunion, bei der bis auf Apache damals alle Original-Mitglieder am Start waren. Inzwischen sind drei der fünf Bandmitglieder noch Original, was man ohne mit der Wimper zu zucken als Fast-Originalband durchgehen lassen kann. In diesem Line-up hat man nun letztes Jahr im holländischen Muziekcentrum De Bosuil in Weert diese feine Do-CD aufgenommen. Sound und Songauswahl sind überzeugend, da gibt es nur wenig zu beanstanden. 21 Songs, wobei ich doch den einen oder anderen Hammersong des Debüts vermisse, werden sauber und routiniert wiedergegeben. Ron Young und seine Jungs hatten Spaß, das ist nicht zu überhören und so hauen `R`n`R State Of Mind`, `Down `n`Dirty`, Supersonic` oder ´Redemption` wirklich zielgenau rein. Die Band liefert einen repräsentativen Überblick auf das bisher veröffentlichte Material. Auffällig ist eigentlich nur, dass Sänger Ron Young wohl mit einer Erkältung zu kämpfen hatte, weil er doch mehr oder weniger der Schwachpunkt auf diesem Album ist. Seine charismatische Stimme kommt nicht ganz in die gewohnte Höhe und auch generell klingt er nicht ganz so frisch wie auf den ersten Europatouren der Truppe. Der Band muss zu Gute gehalten werden, dass keinerlei Clean-ups oder Overdubs auf dem Album zu finden sind, alles wurde so belassen wie es aufgenommen wurde. Also, mehr „Live“ geht nicht. Somit ein wirklich „echtes“ Livealbum mit all den kleinen Fehler die bei einer Show passieren können.

Einziger Kritikpunkt ist eventuell die Aufmachung. Der schlichte Pappschuber für beide CDs macht nicht viel her, auch wenn Livefotos und etwas Text vorzufinden sind. Da hätte man deutlich mehr herausholen können. Aber das ist wohl eher jammern auf hohem Niveau.

Fazit: Ein gutes Livealbum einer Band, die nach ihrer Réunion alles richtig gemacht hat, trotz mangelndem Erfolg auf breiter Front, die aber den Fans ein tolles Livealbum hinterlässt.

(ohne Wertung)

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