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HELION PRIME – Helion Prime

~ 2016 (Divebomb Records) – Stil: Metal ~


Welch böser Traum. Ein Tyrannosaurus taucht schwer bewaffnet und in Stahl gekleidet auf einem Planeten auf, doch die Bewohner scheinen nicht gerade begeistert und eröffnen das Feuer. Dabei ertönt eine musikalische Untermalung herzallerliebster Natur. Ein Sound so kraftvoll als hätten COHEED AND CAMBRIA mit EVANESCENCE ein Heavy Metal-Album aufgenommen. Aber der Albtraum wird Realität, wenn ein leichter Blick auf das Cover-Artwork des Debütalbums von HELION PRIME fällt und erste Songs wie ´The Drake Equation´ ertönen.

Den Bandnamen der Science-Fiction-Saga ‘The Chronicles Of Riddick’ entliehen, entstanden HELION PRIME aus der Zusammenarbeit von Gitarrist Jason Ashcraft (DIRE PERIL) und Sängerin Heather Michele (GRAVESHADOW). Ein erstes Demo in 2014, eine erste EP in 2015 und nachdem die Bandbesetzung vollständig war, erschien das Debüt Anfang des Jahres in Eigenregie. Und da sich die wahren Musikhörer und -käufer nicht täuschen können, war dieses schnell vergriffen, so dass es ‘Divebomb Records’ aktuell nochmals herausbringen.

Geboten wird dem Hörer von der Band aus Sacramento, CA, keinesfalls – wie angepriesen – ein Power Metal-Album nach bewährter US Metal-Manier. Selbst der Begriff Euro Metal sollte dem Sci-Fi-Konzept nicht ganz übergestreift werden. Falls dies der US Metal amerikanischer Machart des Jahres 2016 sein soll, dann hat ein neues Zeitalter begonnen. Denn die Musik entspricht vielmehr einem Indie Metal, obwohl die Gedanken in der Hoffnung anfänglich an MINDMAZE oder A SOUND OF THUNDER hängen, und ist folglich von seiner Stringenz dem Pop Punk nicht unähnlich, nur das hier zu den leichten Melodien zuweilen ein galoppierenden Rhythmus im hinteren Bereich auftaucht. Tyrannosaurus mag zwar Täler und Ebenen durchschreiten, richtige Widerhaken zum Manifestieren kann die Musik nicht setzen. Selbst wenn sie sich in opulenter Art derer von GAMMA RAY in ´Ocean Of Time´ oder `Apollo (The Eagle Has Landed)´ nähert.

Sängerin Heather Michele ist zumindest immer dann am besten, wenn sie wie in ´Keep What You Kill´ frei heraus singen kann und sich mit dieser großartigen Performance für einen Gastauftritt bei AYREON qualifiziert, auch wenn gerade in diesem einen Song das Geschrei von SOULMASS-Brüller Bryan Edwards nicht unbedingt entzückend ist. Letztlich können nämlich solch zahlreiche Gastauftritte – u.a. Taylor Washington (PALADIN, THE FURY), Jeff Teets (MINDMAZE), Steven Soderberg (TANAGRA), Matt Krais (SHADOWSTRIKE), Josh Schwartz (A SOUND OF THUNDER) oder sogar Niklas Isfeldt (DREAM EVIL) – nichts an der Qualität dieses Werkes ändern. Don´t call this US Metal, Tyranno. Good Night, US Metal.

(6,5 Punkte)

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