PlattenkritikenPressfrisch

TILES – Pretending 2 Run

2016 (The Laser’s Edge) – Stil: Prog Rock/Metal


TILES veröffentlichen mit ´Pretending 2 Run´ ihr Magnum Opus. Ein Doppel-Album, das mit Zitaten von Girolamo Savonarolo und Antoine de Saint-Exupéry die Geschichte eines desillusionierten Menschen untermauert, der durch Verrat Ernüchterung erfährt und jede Hoffnung verliert.

So gehen die Detroiter Musiker bereits seit ihrem Debüt in 1995 fortwährend ihren eigenen Weg, ohne sich musikalischen Umwälzungen anzupassen. Acht Jahre hat sich die Band, die seit 1997 mit Produzentenlegende Terry Brown zusammenarbeitet und ihre Alben seit 1999 von Hugh Syme kunstvoll verzieren lässt, Zeit gelassen. Herausgekommen ist ein musikalisches Werk, das sich auf dieser langen Distanz endlich auch etwas instrumental austoben kann, erweitert somit diesen klaren und unmissverständlichen Sound von TILES um das gewisse Etwas. Und da TILES wohl etwas Besonderes, etwas Großes fabrizieren wollten, gönnten sie sich zudem einige namhafte Künstler, die im Studio zu Gastauftritten bereit waren, u.a. Ian Anderson (JETHRO TULL), Mike Portnoy (ex-DREAM THEATER), Matthew Parmenter (DISCIPLINE), Mike Stern (MILES DAVIS), Colin Edwin (PORCUPINE TREE), Adam Holzman (STEVEN WILSON BAND) und Kim Mitchell (MAX WEBSTER). Obendrein leben die prägnanten und zielsicheren Lieder abermals von dem gewohnt harmonischen Gesang, der jedes Lied zu einer kleinen Schönheit werden lässt. Natürlich immer noch verwandt zum Kosmos der Kanadier RUSH, haben TILES längst eine eigene musikalische Nische gefunden, die sie mit ´Pretending 2 Run´ wieder ein Stück erweitern konnten. Nach einer gewissen Zeit und Zuwendung entfaltet das gesamte Liedgut ganz von selbst sein wunderbares Eigenleben, es summt an allen Enden, derweil die Knospen aufgehen und im strahlend blauen Himmel erblühen.

(8,5 Punkte)

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"