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REAL ILLUSION – Impheria

~ 2016 (Andromeda Relix) – Stil: Melodic Metal ~


Ein junges Quintett aus Verona erfreut den Liebhaber metallener Klänge vom schönsten Stiefel der Welt. Die Italiener REAL ILLUSION haben zudem bereits auf ihrem Debüt ´Impheria´ einen eigenständigen Stil gefunden.

Das durchgehend ansprechende Material muss allein mit dem oftmals hervorstechenden Makel italienischer Sangeskunst leben, denn es ist unüberhörbar, dass die Muttersprache von Sänger Manuel Fabi nicht unbedingt Englisch ist. Dennoch singt er in selbiger und wird einmal sogar von Jessica Passilongo begleitet (´Living After Death´). Mit leichtem Hammond-Einsatz von Stefano Negro verziert die Band eher nur den Sound, den Gitarrist Luca Pegoraro in hard rockende oder metallische Richtungen vorantreibt. Eher selten dürfen die Keys mit voller Wucht erschallen, um die Band als zielstrebigere Variante der frühen ELDRITCH erklingen zu lassen (´Wandering´). Daher gelangen sie trotz Vorbildern wie STRATOVARIUS niemals in die Euro- oder Symphonic Metal-Ecke. Dass die Melodie im Vordergrund steht, dürfte an der musikalischen Früherziehung mit DEEP PURPLE, RAINBOW, KANSAS sowie DOKKEN liegen, und zeigt sich an recht eingängigen Werken (´Another Day Another Stone´, `Burning´). Typisch italienisch erscheint die Eingebung, in einem Hard Rock-Song immer wieder in letzter Sekunde noch einen Schlenker zu machen, um eine kleine Melodiefolge erblühen zu lassen (´Out Of My Life´). Als herausstechendes Material darf letztlich ´Master Of The Twilight´ ebenso wie die tatsächlich progressiv angehauchte Epic-Abschlussnummer ´Impheria´ erwähnt werden.

Italien-Urlauber singen mit, versuchen sich an einer Übersetzung ins Italienische mit einem Langenscheidt-Taschenwörterbuch und gönnen sich selbstverständlich mindestens weitere ein bis zwei Grappa. Meinerseits erst einmal sechs, hicks, sieben Grappa. Salute.

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