Redebedarf

MAREK ARNOLD

Interview mit Marek Arnold (u. a. TOXIC SMILE, SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR, CYRIL)


Marek Arnold war an der aktuellen Produktion von Manuel Schmids Solo-Album beteiligt und ist dem progressiven Trüffelschnüffler nicht nur von seinen Bands TOXIC SMILE oder SEVEN STEPS TO THE GREEN DOOR ein Begriff.

Die Möglichkeit, mit Marek über seine musikalische Laufbahn, auch über STERN-COMBO MEISSEN zu reden, ließen wir uns nicht entgehen.

Viel Spaß bei unserer musischen Rundreise:

 

Marek, wann hattest Du das erste Mal in Deinem Leben ein Instrument in der Hand?

Mit fünf Jahren, ganz klassisch Blockflöte. … lach …

Welche Instrumente hast Du als Kind bereits gelernt und welche erst als Erwachsener?

Mit 8 kam Klarinette, mit 15 Saxophon dazu. Wenig später kauften mir meine Eltern ein billiges Keyboard und ich begann, vom Elektronikvirus angesteckt, jegliches Taschengeld oder durch Schülerjobs erworbene Kröten sofort in Synthesizer, Atari oder Mischpulte zu stecken und nächtelang erste Songs zu schreiben, damals halt alles noch elektronische Musik.

Wann bist Du auf die Idee gekommen, mit einer Band zu musizieren?

Die erste Band war ein reines Klamauk-Projekt. ´Die Herren-das perfekte Chaos´ nannten wir es, verulkten Songs und verquatschten uns (absichtlich), bevor wir einen Song spielten. Quasi das, was heute ´Zärtlichkeiten mit Freunden´ professionell machen, auf dem charmanten Niveau von 17-20jährigen. Finde es heute noch witzig, wenn ich die alten Aufnahmen in die Hand bekomme…

Die erste ernstere Band war dann bereits TOXIC SMILE. Nachdem ich – recht spät – endlich eine CD in die Hand bekam, die mir schlagartig klar machte, dass ich a) endlich die Musik gefunden hatte, die mich wirklich anmacht sowie fasziniert und sie b) definitiv noch nicht umsetzen konnte (Saxophon ist ja monophon), begann ich tatsächlich autodidaktisch auch etwas mehr an den Tasten zu sitzen und (Prog) Rock-Songs zu schreiben. Hatte dann das Glück, auf Anhieb, großartige junge Musiker zu finden, mit denen ich ohne theoretische Herangehensweisen sofort loslegen konnte.

Mit TOXIC SMILE wurdet Ihr sogar urplötzlich im Ausland bekannter, inklusive einem Vertrag bei einem Major-Label in Korea. Verdammt ungewöhnlich für einen Newcomer!

In der Tat. Es ist bis heute noch kaum fassbar, was wir da erlebten.

Letztlich durch einige Zufälle, vor allem aber dank der koreanischen Freundin unseres Drummers, waren wir als Progmetal-Band plötzlich beim Labelgiganten BMG, allerdings in Südkorea.

Es folgte eine Promotour, die man kaum in Worte fassen kann – MTV, Stadiongig zum Metalfest Seoul, Autogrammstunden, Radio, Magazine, Hilton, Bandbus & Crew, Spezialitätenrestaurants und Promo in allen Magazinen / Zeitungen. Einfach unfassbar, und das am Anfang einer Bandgeschichte. Leider war es ein kurzes Abenteuer, denn während heute wohl jeder Progact über geschätzte 45.000 verkaufte CDs völlig geplättet wäre, war es BMG offensichtlich nicht genug.

Jedenfalls begann ein Krampf und Kampf ums nächste Album, wir hätten uns musikalisch komplett verändern und verbiegen müssen, um dem gerecht zu werden. Wir haben uns in unserem jugendlichen Leichtsinn für den Prog und gegen die dicke Karriere als Softrocker in Asien entschieden. Kamen irgendwie aus dem Vertrag, haben aber auch nie nur einen Cent für das erste Album gesehen. Eine Story, die es wohl hundertfach ähnlich gibt. Dennoch, diese Erfahrung möchte ich nicht missen.

Eure frühe Promotion zielte in Deutschland auch ausgiebig auf diesen Erfolg ab.

Klar, wer würde das nicht ausschlachten? Gerade nach dem Release des zweiten Albums ´RetroTox Forte´ fingen wir ja in Europa quasi bei null an, und da stürzte sich unser damaliges Label natürlich auf diese Geschichte.

Wie seid Ihr heutzutage im Ausland aufgestellt?

Die Progrockszene ist ja klein, aber sehr international. Heute kann man es kaum mehr trennen – wir bekommen Feedback aus aller Welt und sind froh, dass wir heute relativ selbstverständlich in vielen Ländern der Erde unsere Musik an den Mann bringen können. Diese neue Freiheit breit aufgestellter Vertriebswege hat aber einen Nachteil: es ist in den letzten Jahren noch schwieriger geworden, in der Flut der Veröffentlichungen überhaupt wahrgenommen zu werden.

Wie versucht Ihr Euch dann, von der Plattenfirma einmal abgesehen, etwas selbst zu promoten?                                                       

Leider sind die Möglichkeiten hier recht begrenzt, zumindest wenn man wenig Zeit und kein Street-Team hat und nichts Illegales tun möchte … lach … Wir hoffen einfach, dass steter Tropfen den Stein höhlt.

Wie würdest Du persönlich die Entwicklung der Band in den danach folgenden zehn Jahren sehen?

Nun ja, ´Retrotox Forte´ schlug wirklich gut ein – für eine quasi „Newcomerband“ in Europa, wie uns. Wir haben uns dann an unser ambitioniertestes Werk überhaupt getraut: Eine Live-DVD mit kleinem Orchester und Chor, mit kompletten Neuarrangements unserer Songs im klassischen Stil und mit uns Musikern als Teil des Orchesters (Klarinette, klassische Gitarre, Kontrabass, Flügel…). Gemeinsam mit engagierten und idealistischen Mitstreitern von der Weimarer Hochschule für Musik, der neuen Philharmonie Frankfurt und Freunden der Band haben wir satte drei Jahre an etwas „Ganz Großem“ gearbeitet, das Waldenburger Schloss dafür angemietet, geprobt, gedreht, recorded, geackert. Noch während der beginnenden Produktion stieg Daniel, unser Drummer aus. Wir fanden zum Glück schnell Ersatz in Antonio. Am Ende allerdings hatten wir viel Pech mit den Aufnahmen, der Technik, der Akustik.

Da sich unser kleines Label dann komplett aus der Produktion zurückzog, standen wir nach drei Jahren Arbeit mit einem Berg Videos und hunderten Stunden Audiomaterial da; vor allem unser Bassist Robert und ein befreundeter Audiotechniker steckten Monate rein, um zumindest eine brauchbare Bootleg-Variante zu schneiden. Kurzum: die DVD ´In Classic Extension´ erschien als kleine Bootleg-Auflage, und das wohl aufwändigste und spannendste Projekt, an dem ich je mitarbeiten konnte, versickerte irgendwie im Untergrund. Das nagte arg an der Motivation der Band und wir standen mehrfach kurz davor, alles hinzuschmeißen und die Band aufzulösen. 2009 kam dann Oliver Wenzler und gründete kurzerhand ein eigenes Label, damit TOXIC SMILE wieder auflebt – heute ist es eines der bedeutendsten Labels im Progbereich und fast alle meine letzten Alben wurden über ´Progressive Promotion Records´ veröffentlicht.

Wir veröffentlichten eine EP (`Overdue Visit´) und mit dem nächsten vollen Album ´I`m Your Saviour´ in 2011 war die Band wieder „zurück“ – mittlerweile mit neuem Drummer Robert Eisfeldt; und das Album kam wirklich super an.

Dennoch wurde es immer schwieriger, die Leute für regelmäßige Proben zusammenzubekommen oder erst recht Gigs. Wir änderten rigoros die Arbeitsweise – zwei Probephasen pro Jahr und danach direkt ins Studio. In 2013 erschien dann auf diese Weise unser Album ´7´, kürzlich das Konzeptalbum ´Farewell´.

Für eine Prog Band nicht gerade außergewöhnlich, dennoch die Frage: Ein Konzeptalbum ist tatsächlich nicht ungewöhnlich, aber wie kommt man auf die Idee, ein Album allein mit einem Song (´Farewell´) auszufüllen?

Es war nicht wirklich so geplant. Wir arbeiteten an neuem Material und es fügte sich in der ersten Probephase so perfekt, dass bereits über 20 Minuten stimmig passten. Dann kam Robert mit der Idee zur Story und wir arbeiteten einfach weiter an dem Song. Am Schluss war es nur konsequent, den Song nicht in Teile zu zerreißen, nur um ein Album im klassischen Stile zu schreiben.

Es ist ein 42-Minuten-Song, also steht er auch so drauf.

Hätten sich die Ideen vielleicht auch in eine andere Richtung, in der Unterbringung in einzelnen Songs entwickeln können?

Grundsätzlich hätte das passieren können, es war nicht vorab geplant. Aber es entstand eben dieser musikalische Fluss – und den haben wir dann genutzt.

Als Steigerung kann jetzt eigentlich nur noch ein Doppel-Konzeptalbum folgen. Also, was wird bei TOXIC SMILE tatsächlich als nächstes aufgenommen?

Das ist relativ unwahrscheinlich. Zum einen, weil es bei unserer möglichen Arbeitsweise wohl schlichtweg zu viel Zeit verschlänge – gut, dies hätte ich noch vor zwei Jahren allerdings auch bei einem Konzeptalbum allgemein vermutet …haha – vor allem aber auch, weil TOXIC SMILE jetzt wohl erstmal für eine Weile in eine Kreativpause gehen. Man muss einfach festhalten, dass Progrock eine extrem undankbare Musik ist: man braucht super Musiker, die dann aber eben oftmals auch als solche ihr Geld verdienen (müssen / dürfen), und steckt unendlich viel Zeit und Idealismus rein. Das alles mit Familie und Mitmusikern in den ´Geldverdienbands´ zu vereinbaren, ist echt sehr, sehr schwierig und zehrt an Motivation und Nerven. Auch wenn man von außen oft den Eindruck gewinnen mag, dass eine Band sich einen gewissen, oftmals sogar erheblichen Status erarbeitet hat, ist es bereits ein Erfolg, eine Band mit Gigs und CD-Releases am Leben zu erhalten, ohne selbst noch finanziell zu investieren. Damit aber kann kein Berufsmusiker seine Miete oder sein Körnerbrötchen bezahlen. Ich erinnere mich hier an den Ausstieg NDVs bei SPOCK´S BEARD, mit einer ähnlichen Begründung. Ich meine, hey, SPOCK´S BEARD! Das hat mich damals wirklich nachdenklich gemacht.

Ich bin also sehr froh, diese Band so viele Jahre durch stürmische See geführt zu haben und bin stolz auf die Musik, die wir geschaffen haben.

Gerade ´Farewell´ macht mich da sehr glücklich und ich würde mir wünschen, mehr Zeit oder ein professionelles Management zu haben, welches dieses Album begleitet. Ich bekam so unglaublich viel Begeisterung zu hören, doch global betrachtet, kennen es einfach zu wenige, weil die Zahl der Veröffentlichungen einen Progfan schlichtweg erschlägt.

Mit ´Farewell´ hat uns ja nun auch Uwe, unser langjähriger Gitarrist, verlassen, vor allem aus zeitlichen Gründen. Das ist ein weiterer Einschnitt. Ein neuer, wirklich großartiger Gitarrist ist mit Stephan Pankow bereits gefunden, aber wie gesagt, steht es erstmal in den Sternen, wie die Band genau weiterarbeiten kann und wird.

Und als Dir vor zehn, zwölf Jahren langweilig war, hast Du SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR gegründet?

Nun, Langeweile würde ich es nicht nennen. Zunächst wurde ich bei einem TOXIC SMILE-Gig angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, einem neuen Bandprojekt zuzugehören, gemeinsam mit Ulf (Reinhardt, Drums), Heiko (Rehm, Bass) und dem damaligen Gitarristen Andreas Gemeinhardt. Ich war zunächst einfach neugierig und fand die Typen, die mal so überhaupt nicht aus der Progszene kamen, einfach cool. … lach …

Es war dann die Zeit, als TOXIC SMILE in der ´Motivationskrise´ während und nach der DVD-Produktion (zwischen Aufnahme, Bearbeitung und Release) steckten, als ich mich dann wirklich drauf stürzte, wir die passenden Sänger/Innen integrierten und einfach mit Herzblut und viel Spaß am Experimentieren loslegten. Das erste Album war regelrecht ´roh´ und purer Crossover Prog, und wir gewannen damit auf Anhieb den Deutschen Pop-und Rockpreis in zwei Kategorien. Das motivierte natürlich sehr…

Auch hier kam es letztlich zu Konzeptalben. Worin siehst den Unterschied in den Herangehensweise, beim Komponieren und in den Konzepten der einzelnen Alben – im Gegensatz zu TOXIC SMILE?

Nun ja, TOXIC SMILE haben in ihrer Anfangszeit, als wir alle in Leipzig wohnten oder studierten, ja als klassische Rockband wöchentlich geprobt, zuletzt aber ´nur´ als Projekt in zwei jährlichen Probephasen gearbeitet. Bei SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR ist es etwa der Mittelweg, denn nach relativ regelmäßigen Probezeiten in den ersten Jahren, entstehen spätestens seit ´The?Book´ 2011 die Alben vor allem in einer sehr effektiven und kreativen Zusammenarbeit zwischen Ulf und mir. Die Sänger arbeiten dann gemeinsam zu ersten Basic-Tracks an Vocal-Lines mit und parallel dazu kommt dann auch der Input von Gitarre, Bass, inklusive gemeinsamer Kompositions- /Arrangementproben mit Martin und Heiko. Speziell bei ´Fetish´ hat Martin dann auch großen Einfluss auf die Vokalarrangements gehabt. Wir arbeiten in ähnlichen Studiosetups und können so wunderbar Ideen austauschen. Sein Input zu ´Fetish´ war sehr wertvoll und ich denke, dass auch das kommende Album wunderbar auf diese Weise funktionieren wird. Ein Markenzeichen von SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR sind und bleiben ja die vielschichtigen Vokalsätze und die Gastbeiträge. Daran werden wir auch nicht rütteln.

Und was die Konzeptalben betrifft, gibt es hier auch einen Unterschied. Bei ´Farewell´ hat sich es einfach so ergeben, gefügt. CYRILs ´Gone Through Years´ war musikalisch fertig, als wir die Story entwickelten. Für SEVEN STEPS TO A GREEN DOORs ´The?Book´ haben wir dagegen sehr viel intensiver über Jahre an Details gefeilt, Thoralf Koss hat ein Storybook geschrieben und auch die Darreichung der ersten Pressungsauflage als dickes Mediabook musste dann einfach stimmig sein. Neben der TOXIC SMILE-DVD sicher das umfangreichste Projekt meiner aktiven Musikerzeit. Das macht man nicht alle Tage – und es hätte mich eigentlich auch abschrecken müssen, so etwas nochmal anzugehen. Hätte…

Produziert hast Du die Band auch schon. Wann warst Du eigentlich erstmals als Produzent tätig?

Da bin ich mit der Zeit einfach reingerutscht. Ich habe seit Jahren mein eigenes Studio aufgebaut, und hin und wieder bereits Filmmusik oder Popsongs produziert. Wenn man ohnehin so tief in die Abläufe seiner Band(s) eingebunden ist, lag es nahe, diese irgendwann auch selbst zu produzieren.

Es war eher die Überwindung, sich auch so aufwändige Produktionen zuzutrauen. Die erste komplett alleinige Produktion war das 2008er SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR Album ´Step In 2 My World´. Klar, heute würde ich einige Dinge vielleicht bereits anders machen. Alles in allem schienen aber Fans und Rezensenten mit dem Sound zufrieden, und so blieb ich dabei und bin mit den Jahren tiefer eingestiegen. Heute ist es eher selbstverständlich geworden. Es kommt lediglich vor, dass ich Produktionen bewusst abgebe, wenn ich möchte, dass sich frische Ohren damit beschäftigen – so z.B. bei ´Farewell´, welches Martin gemischt hat. Man neigt ja auch dazu, betriebsblind zu werden oder niemals fertig, wenn man selbst mischt…

Siehst Du im Produzieren eine berufliche Zukunft?

Ich arbeite an einer Freien Jugendkunstschule am Europäischen Gymnasium in Waldenburg, hier ist es neben dem Unterrichten meiner Instrumente (Sax, Klarinette, Keyboard, Bandklassen) bereits fester Teil meiner Tätigkeit, das dortige Tonstudio zu betreuen, Schulaufnahmen zu machen und Kurse zu geben.

Ein Job, der mir sehr viel Freude bereitet, der zwar zeitintensiv ist, weil man natürlich auch mit der Technikbetreuung/ Softwareupdates etc. immer am Ball bleiben muss, aber unglaublich abwechslungsreich ist. Wer also aus der Nähe kommt – okay, oder auch nicht, es gibt ja ein Internat – ich kann das Konzept und die Schule nur wärmstens empfehlen – Musik, AGs, Kurse, Band / Bläser sind ins Gymnasiums- oder Oberschulkonzept einfach perfekt integriert.

Davon abgesehen, habe ich also verständlicherweise gar nicht die Zeit, ein professionelles Studio darüber hinausgehend zu betreiben. Natürlich gibt es die Möglichkeit, im Thalheimer Studio von SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR, welches wir 2014 aufgebaut haben, auch komplette Bands zu produzieren, das kommt auch immer wieder vor, aber ich fühle mich sehr wohl in der derzeitigen Situation und auch ganz gut ausgelastet mit den eigenen Produktionen oder denen für Freunde und andere Progacts.

In 2010 bist Du bei einer der größten deutschsprachigen Artrock-Combos der 70er Jahre, bei STERN-COMBO MEISSEN, eingestiegen. Ein ziemlich ungewöhnlicher Schritt für einen jungen, aufstrebenden Musiker, bei einer nicht mehr ganz so aktiven Combo einzusteigen. War das Angebot finanziell lukrativ oder allein eine Frage der Ehre?

Ganz ehrlich, hier muss ich doch schmunzeln. … Der zeitliche Aufwand mit Vorbereitungen, Üben, Proben, Fahrtkosten etc. für STERN-COMBO MEISSEN war so hoch, dass man auch in dieser Band nur aus Idealismus dabei sein konnte. Fakt ist aber – es war für mich eine unglaubliche Ehre, Teil dieser fantastischen Band mit dieser Historie gewesen zu sein. Ich kannte STERN-COMBO MEISSEN aus dem Plattenschrank meiner Eltern, habe aber bewusst erst wahrgenommen, welch unglaublich anspruchsvolle Musik die Combo geschrieben und gespielt hatte, als ich wirklich zum Prog fand. Den DDR-Artrock mit LIFT und STERN-COMBO MEISSEN habe ich dann wirklich lieben gelernt, derart komplexe und dennoch melodiöse Musik mit so viel eigenem Charakter ist selten.

Das Angebot, bei STERN-COMBO MEISSEN einzusteigen, hat mich völlig unvorbereitet getroffen, und ich habe mich zunächst überhaupt nicht fähig genug gesehen, mit solchen Legenden gemeinsam auf der Bühne zu stehen. Ich bin letztlich dann reingewachsen, und mein / unser festes Ansinnen war es von Anfang an, die Combo wieder zum Artrock zurückzuführen. Ich bin nun einerseits stolz, dass ich ein paar artrockige Stücke fürs erste Album nach über 20 Jahren beigesteuert habe, andererseits kann ich mit dem Ergebnis der gesamten CD dennoch nicht glücklich sein, und von außen glaubt es keiner, dass ausgerechnet wir „Neuen“ es waren, die so energisch dafür kämpften, die musikalische Linie wieder gen Artrock zu verschieben. Ich war bei jedem Gig stolz wie Bolle, Teil der Combo zu sein, etwas beitragen zu können. Am Schluss aber war es aber eine für uns harte, aber konsequente Entscheidung, die Combo wieder zu verlassen, als wir merkten, dass einfach musikalische Differenzen zur o.g. Neuausrichtung der Band , aber auch zwischenmenschlich und im Selbstverständnis einer professionellen Arbeitsweise zu viele Dinge nicht zu vereinbaren waren, mit dem Idealismus, den es kostet, in einer solchen Band aktiv zu sein.

Und Euer TOXIC SMILE-Sänger Larry B. kam damals gleich mit, zu STERN-COMBO MEISSEN!?

Nein, er war bereits zwei Jahre länger dort. Robert (Brenner, Bass) und ich folgten ihm quasi etwas verspätet.

Wann hast Du STERN-COMBO MEISSEN das erste Mal gehört und hast Du ein Lieblingslied von ihnen?

Wie gesagt, habe ich sie schon in der frühen Jugend im elterlichen Plattenschrank entdeckt. Für mich ist das Konzeptwerk ´Weisses Gold´ noch immer das absolute Meisterwerk der Band.

Darin kann ich Dir nur zustimmen, wobei als einzelner Song bei mir außerdem ´Der Kampf um den Südpol´ ganz weit vorne rangiert, auch in seiner Live-Version.

Ja, der Song hat seinen Charme, eine Klasse Atmosphäre- und seine Aussage. Musikalisch ist er aber wesentlich erfassbarer, etwas weniger beeindruckend auf mich. Er passte natürlich perfekt in den Zeitgeschmack dieser Jahre…

Sind in dieser Zeit Deine Tätigkeiten als Komponist oder gar Arrangeur entstanden oder welchen Bands hast Du in dieser Hinsicht erstmals ausgeholfen?

2010/11 war ich ja bereits seit Jahren als Musiker aktiv, hatte neben TOXIC SMILE, SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR und dem CYRIL-Vorläufer GABRIA schon für diverse Bandprojekte, Kinderproduktionen und Filmmusik geschrieben sowie arrangiert. Aber natürlich war es spannend, für STERN-COMBO MEISSEN ganz neu ans Komponieren heranzugehen.

Hier galt es aus meiner Sicht, den typischen Sound und die Ausrichtung der ´alten´ Band in die Neuzeit zu tragen. Ich denke, gerade bei ´Es geht die Zeit´ von 2011 ist das wirklich gut gelungen.

Und aktuell hast Du dem heutigen STERN-COMBO MEISSEN-Sänger ausgiebig zum Gelingen seines phantastischen neuen Solo-Albums beigestanden. Von STERN-COMBO MEISSEN dürftet Ihr Euch aber nicht mehr kennen, denn als Manuel Schmid eingestiegen ist, bist Du gegangen, oder?

Nur indirekt. Wir sind ja fast Nachbarn geografisch – aber er hatte mich 2011 angeschrieben, weil ihm meine Songs auf der STERN-COMBO MEISSEN-CD gefielen. Wir kamen in Kontakt, und als wir die COMBO verließen und ein neuer Sänger gesucht wurde, hat er mich sogar nach meiner Meinung gefragt. Entgegen dem, was man wohl vermuten könnte, habe ich ihm zugeraten – denn es war mir klar, dass er als fast schon fanatischer Fan und fantastischer Sänger dieses Stils perfekt passen würde -, wohl aber auch verschiedene Fehler, die wir machten, zu vermeiden und einfach noch rigoroser daran zu arbeiten, dass die COMBO zum Artrock zurückfindet. Ihm ist das offenbar sehr gut geglückt und ich freue mich sehr, dass die COMBO heute sogar die ganz alten Werke wieder live spielt. Wir stehen auch immer in Kontakt und dass es mein Song ´Kein einziges Wort´ auf die nächste STERN-COMBO MEISSEN-CD und ins Liveprogramm schaffte, macht mich z.B. sehr glücklich.

An diesem Solo-Album dürftet Ihr, von seiner Entstehung bis zur Vollendung, lange gearbeitet haben?

Manuel hatte ja bereits seit zwei, drei Jahren daran sporadisch gearbeitet und nach Abschluss der DVD-Produktion mit STERN-COMBO MEISSEN fragte er mich, ob ich mir vorstellen könnte, bei der Produktion und auch mit Kompositionen / Arrangements an seinem Album mitzuarbeiten. Es hat irgendwie auf Anhieb gut funktioniert, wir hatten schnell eine ähnliche Sprache gefunden und viel Freude, gemeinsam zu arbeiten.

Waren die Arbeiten daran nur sporadisch möglich?

Im Grunde sogar recht regelmäßig, zumindest im letzten halben Jahr.

Wie würdest Du einem fremden Dritten den Sound des Albums erklären?

Ich finde, es ist eine gesunde Mischung deutschsprachiger Songs zwischen eingängigem Pop und Artrock.

Darf man ihn als poppig-moderne Mischung aus den PRINZEN, den deutschen OPUS und STERN-COMBO MEISSEN umschreiben?

Darf man sicherlich – allerdings höre ich weit weniger PRINZEN oder OPUS als z.B. PUR in ihren besten Zeiten. Die Querverweise zu STERN-COMBO MEISSEN oder auch den Balladen von LIFT sind sicher spürbar, schließlich lieben wir diese Musik beide.

Manuel ist ja nun sogar fest in einer weiteren Band von Dir, die bereits erwähnten CYRIL, eingebunden. Diese betreibst Du nebenbei auch noch mit Larry B. und anderen. Das Ungewöhnliche sind nun die zwei Männer-Stimmen in einer eher Neo Progressiven Band. Auf ungewöhnliche Dinge stehst Du aber?

Grundsätzlich schon – allerdings hat es sich bei CYRIL wohl tatsächlich so ergeben, weil Manuel und ich ja ohnehin viel zusammenarbeiteten. Er war bereits Gast auf dem Debütalbum und hier hatten wir einfach mehr Zeit und Gelegenheit, gemeinsam zu tüfteln. Also entschieden wir uns für eine Doppelspitze … lach … – ausgerechnet aus dem ehemaligen und aktuellen STERN-COMBO MEISSEN-Sänger. – Ich finde es einfach eine wirklich gelungene Symbiose.

Wie schaffst Du es eigentlich all die Gruppen zu trennen? Schreibst Du ein Album nach dem anderen oder an mehreren gleichzeitig?

Nun, man darf natürlich die Rolle der anderen Musiker nicht unterschätzen.

Der Input der Mitmusiker ist hier wirklich wesentlich. Ob ich gemeinsam mit Ulf an SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR schreibe oder mit Denis für CYRIL, wir uns mit TOXIC SMILE drei Tage einschließen oder ich mit Martin zusammensitze – es entsteht automatisch eine andere musikalische Sprache. Aber natürlich versuche ich darauf zu achten, dass die personellen Überschneidungen überschaubar bleiben und jede Band ihr persönliches Profil bekommt und erhält. Ich denke, bislang ist das auch gut gelungen.

Auf jeden Fall. Und allein an dem Album mit Manuel Schmid sieht man Deine Vielfältigkeit. Grenzen scheinst Du nicht zu kennen oder wo könnten diese liegen?

Grenzen kennt natürlich jeder Musiker. Mich wirst Du wohl nicht als Country/Western-oder Bluesmusiker erleben, einfach, weil es nicht meine bevorzugten Musikrichtungen sind. Und im volkstümlichen Bereich ebenfalls nicht, weil ich mich schlicht schämen würde. Dies ist übrigens nicht wertend gemeint. In jeder Musikrichtung gibt es natürlich hervorragende Musiker. Ich könnte aber echt nicht über meinen Schatten springen, am Schluss eine so – Verzeihung: – volksverdummende Heile-Welt-Musik vorzugaukeln und zu Vollplaybacks mit dem Saxophon auf 1 und 3 zu wackeln.

Jazz liegt Dir glaube ich auch etwas im Blut. Hast Du in dieser Richtung bereits Produktionen hinter Dir?

Ja, ich spiele beispielsweise seit vielen Jahren in einer recht unterhaltsamen Jazzband mit Gitarre / Bass / Sax. Das ist quasi mein Kompromiss, um an den Wochenenden Musik als Dienstleistung zu spielen. Ein wirklich angenehmer, mit hervorragenden Musikern und Freunden. Auch wenn ich wohl nie so das wirkliche Interesse daran hatte, selbst während meines Sax-Studiums, Jazz hart zu trainieren und auch nur wenig Jazz höre, spiele ich es heute sehr gern. Regelmäßig spiele ich mit anderen Musikern in zusammengestellten Jazzbands zusammen und natürlich gab es auch gemeinsame CD-Produktionen.

Welches ist eigentlich Dein Lieblingsinstrument?

Kann ich kaum sagen. Ich habe mich immer als Musiker gesehen, weniger als Instrumentalist. Ich spiele live meist Altsax, liebe auf Studioalben vor allem das Sopransax, habe natürlich ein wahnsinniges Faible für alle Arten von Synthesizern und Keyboards, hatte auch Zeiten, die ich besonders meinem Electronic Wind Instrument widmete. Sehr spannend finde ich derzeit das Roli Seaboard Rise, ein neuartiges 5D-Tasteninstrument. Allerdings braucht man echt viel Übungszeit, um es wirklich souverän zu beherrschen. Immer wieder aber entdecke ich, dass es gerade die Vielfalt macht, eben z.B. auch Klarinette oder mal Cajon auf Alben oder live einzusetzen.

Vielleicht hätte ich besser mal nur eines meiner Instrumente dafür wirklich richtig geübt … grins …

Guy Manning ist auch so ein wahnsinnig guter Multi-Instrumentalist, bei dessen MANNING-Projekt Du involviert warst. Wo hast Du ihn kennen gelernt?

Er hat mich 2010 angeschrieben, ich war ihm von Shawn Gordon, der das Label betrieb, welches das zweite SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR-Album herausbrachte, empfohlen worden. Ich habe dann zwei oder drei seiner Alben als Gast an Saxophon oder Klarinette mit eingespielt, ehe ich 2014 dann plötzlich gefragt wurde, gemeinsam mit Guy und fast der gesamten ehemaligen Band von UNITOPIA das Debütalbum von UNITED PROGRESSIVE FRATERNITY (UPF) einzuspielen. Da gab es nicht lange zu überlegen, und als die Australier gemeinsam mit Guy und Dan Mash (Bass, MASCHINE, Ex-TANGENT) auf Europatour gingen, war ich auch live dabei und konnte so auch Guy endlich mal persönlich kennenlernen.

Stehen mit ihm weitere Alben an?

Wir arbeiten bereits daran. Seit einem halben Jahr haben Guy, Dan und ich gemeinsam mit Sean Timms – also ausgerechnet dem Ex-UNITOPIA-Mitglied, der nicht Teil von UPF 2014 war – und Gästen begonnen, an Songs zu arbeiten. Das Bandprojekt heißt DAMANEK, das Live-Debüt wird zum Summers End Festival am 2. Oktober stattfinden, wir hoffen, dass auch das Album noch 2016 erscheinen wird. Die Aufnahmen laufen bereits, ich hoffe, dass ich es im Herbst mischen kann.

Dieselbe Frage darf ebenfalls zu FLAMING ROW, der Band von Martin Schnella, gestellt werden, denn nachdem Ihr zwei schöne Alben eingespielt habt, hat ja mittlerweile Sängerin Kiri Geile die Band verlassen. Gibt es schon Zukunftspläne?

Ja, natürlich gehen auch nach dem Weggang von Kiri – der natürlich sehr schade ist – die Arbeiten am zweiten und dritten Teil von ´Mirage´ weiter. Es wird sich möglicherweise nicht zuletzt durch die Neuverteilungen von Rollen und Parts noch etwas länger hinziehen als geplant, aber da FLAMING ROW schon immer mit vielen Gästen arbeitete, werden wir dennoch eine gute Lösung finden, und die Trilogie entsprechend weiterführen. Martin hat hier ja bereits sehr gute Kontakte und die Basics der Folgealben vorbereitet. Ich möchte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber es wird definitiv weiter dran gearbeitet … lach …

Nun hast Du innerhalb der letzten zwölf Monate vier Alben in die Plattenregale gewuchtet – Manuel Schmid ´Seelenparadies´, CYRIL – ´Paralyzed´, TOXIC SMILE – ´Farewell´ und SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR – ´Fetish´ – mehr geht fast nicht. Wie viel Jahre wirst Du Dir jetzt eine Auszeit nehmen oder solltest Du tatsächlich…?

Eine Auszeit ist nicht geplant, aber natürlich will ich es etwas ruhiger angehen lassen. Nach dem Abschluss von ´Farewell´ im Dezember habe ich bereits etwas mehr Zeit gehabt, um auch Zeit mit meinen Kindern zu genießen, fahre jetzt auch endlich mal wieder mit der Familie in den Kurzurlaub und widme mich ein paar anderen Leidenschaften. Ich genieße mittlerweile die Zeit mit meinen drei Mädels mittlerweile sehr, man kann sie schließlich nicht zurückholen.

Das Kribbeln bekommt man aber ja nicht ganz aus den Fingern, neben den Arbeiten an DAMANEK haben so bereits spannende kreative Sessions mit Ulf für ein neues SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR-Album begonnen. Gerade diese Zusammenarbeit funktioniert einfach super und so liegt mein Schwerpunkt momentan etwas auf dieser Band – wir sind ja bis Mitte 2017 auch auf einigen großen Festivals und Gigs vertreten und promoten das letzte Album ´Fetish´, welches ja wirklich gigantisch ankam.

Apropo Plattenregale: Denkt irgendjemand, irgendwo gerade über eine Veröffentlichung der letzten Werke als Vinyl nach?

Es gibt tatsächlich Überlegungen, aber sicher nur für ausgewählte Alben. Die Kosten sind einfach noch zu hoch, um mal eben Re-Releases auf Vinyl herauszubringen.

Kaufst Du selber noch Vinyl?

Das habe ich nie – bin wohl einfach die falsche Generation, die bereits mit CDs aufwuchs. Ich freue mich aber sehr über diese Entwicklung, denn Vinyl zwingt den Hörer zum bewussteren Konsum von Musik. Das ist ein wunderbarer Gegentrend zur immer mehr an Wert verlierenden Musik in Medien und per Dauerberieselung.

Findest Du überhaupt Privat noch Zeit, Musik anderer Künstler zu hören?

Sehr wenig, in der Tat. Ich genieße mittlerweile auch Stille oder reine Kultur/Nachrichtensender. Daneben laufen natürlich zwangsläufig oft auch diverse Kinder-CDs oder Hörbücher. So bleibt wenig Gelegenheit, andere Musik zu hören, aber gerade für längere Autofahrten ziehe ich gern neue Releases auf die Festplatte.

Hast Du eigentlich ein musikalisches Idol, das Du womöglich heute noch verehrst?

Als Musiker tatsächlich nicht mehr wirklich. Als ich begann, mich mit elektronischen Instrumenten zu beschäftigen, haben mich die 80s Synthie-Alben – wegen der geschmackvollen Sounds und Programmierungen – von Jan Hammer begeistert. Das war so eine Art Idol dieser Zeit. Je nach Phase kamen dann auch ganz unterschiedliche Musiker hinzu, die mich beeinflussten, z.B. Stefan Zauner für seine Art, Gesangssätze zu arrangieren und zu setzen, Paul Desmond für seinen Alto-Saxophonsound, Bill Evans oder Branford Marsalis für die Stilistik und den Sound auf dem Sopransax, natürlich auch Kevin Moore und Jordan Rudess, als DREAM THEATER mir eine regelrechte musikalische Gehirnwäsche verpassten und Wakeman oder Banks, als ich YES und GENESIS endlich entdeckte, oder auch Wolfgang Scheffler (LIFT) für seine unglaubliche Art, zu komponieren. Und da kommt man auch an den BEATLES nicht vorbei, die in der Tat musikalische Idole für Musikergenerationen sind und bleiben.

Und wer begeistert Dich von aktuellen Künstlern?

Es gibt natürlich Dutzende großartige Künstler und Bands. Ich tue mich zwar mitunter schwer, wenn übermäßige Hypes entstehen, wie z.B. bei Steven Wilson oder zuletzt bei HAKEN, mit denen ich ja bereits mit FLAMING ROW zusammen spielen konnte. Großartige Alben, speziell HAKENs ´The Mountain´ fand ich z.B. klasse, aber es ist überzogen, wenn das plötzlich zur Religion erwächst. Ich erfreue mich immer wieder auch an spannenden neuen Acts abseits des gehypten Prog-Mainstreams. Was mich begeistert, wechselt heute ständig. Waren es einst die frühen Alben von DREAM THEATER und SYMPHONY X, später PAIN OF SALVATION, TRANSATLANTIC oder SPOCK´S BEARD, ist es heute nicht mehr so klar zu definieren. Ich arbeite ja auch noch die 70s-Klassiker auf, bin erst sehr spät auf die Prog-Urgesteine gestoßen. Dazu kann ich mich je nach Stimmung auch mal an späten BEATLES, SYSTEM OF A DOWN oder KNORKATOR erfreuen.

Also vertragen sich bei Dir tatsächlich, oft moniert, Prog und Humor?

Unbedingt! Und ich denke, gerade, wer die Entwicklungen bei TOXIC SMILE und SEVEN STEPS TO A GREEN DOOR verfolgt hat, erkennt dies auch an diversen Details auf den Alben, unseren Verlautbarungen in den sozialen Medien oder natürlich auf unseren raren Gigs. Meine Kollegen und ich haben uns selbst nie allzu ernst genommen. Möglicherweise hat uns dies sogar Einiges verbaut. Eine Anekdote, über die ich heute noch gerne lache: als wir mit TOXIC SMILE in Korea in den Interviewmarathons steckten, wiederholten sich natürlich viele Fragen ständig. Unsere Antworten musste nun unsere Übersetzerin jeweils den Interviewern übermitteln. Wenn dann also zum fünften Mal die Frage nach der Entstehung des Bandnamens fiel, antworteten wir nicht mehr darauf, sondern machten ihr wilde Komplimente oder fragten nach, ob wir sie zum Essen einladen dürfen. Sie musste natürlich ernst bleiben und ganz selbstverständlich auf Koreanisch die eigentliche Frage beantworten. Ein Mordsspaß!

 

 

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Pics: Marek Arnold/Bands

 

 

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