SAVIOR FROM ANGER – Temple Of Judgment
~ 2016 (Pure Steel Records) – Stil: Power Metal ~
Benannt nach einem VICIOUS RUMORS Song, wildern SAVIOR FROM ANGER heutzutage weitaus mehr auf musikalischen Pfaden umher, die eigentlich die reanimierten METAL CHURCH prächtig belagern sollten. Doch weder hier noch da, soviel sei vorweg verraten, breiten sich die Gruppen so mächtig breitschultrig und dermaßen überzeugend aus, dass an ihnen kein Vorbeikommen möglich erscheint.
Immerhin konnte sich die italienische Altbesetzung aus Gitarrist Mark Ryal und Basser Frank Fiordellisi nach mehreren Umbesetzungen zu ihrem dritten Album mit Michael Kusch an den Drums sowie Sänger Bob Mitchell ordentlich verstärken. Doch obwohl allein der von ATTACKER, SLEEPY HOLLOW oder SCEPTOR her bekannte amerikanische Sänger als Garant für ein hohes Qualitätsmerkmal bürgen sollte, scheint seine Gesangsleistung nicht durchgehend echte Maßstäbe zu setzen. Zu unentschlossen und gleichförmig erscheint zuweilen nicht nur der Gesang, sondern die instrumentale Vorgabe. Irgendwie passt noch nicht zusammen, was zusammen gehört.
Nicht immer klingt der Sound nach dem ersehnten US Metal, sondern verarbeitet natürlich ebenso europäische Einflüsse. Kein grundsätzlicher Fehler, allein die Songs sollten stimmig sein. Hübsche Gesangslinien prägen immerhin ´In The Shadows´ und das krächzend vorgetragene ´Chosen One´. Einen netten Banger für Maiden-Ordensleute bieten ´Across The Sea´ als auch ´Thunderheads´ für einfache Kirchgänger an. In Richtung des frühen Italo Metal zielt ´The Eyes Open Wide´ mit einem gewissen HELLOWEEN-Bezug ab. Als Höhepunkt flaniert recht früh ´Bright Darkness´ genauso galoppierend wie später ´The Calling´ über plattgetrampelte Pfade.
(7 Punkte)