FROST* – Falling Satellites
~ 2016 (Inside Out) – Stil: Pop Prog ~
FROST* wagen ein erneutes Comeback, acht Jahre nach ihrem letzten, dem zweiten Album der Band. Von dem britischen Pop-Produzenten Jem Godfrey zusammen mit John Mitchell (ARENA, KINO), John Jowitt (ARENA, IQ, JADIS), Andy Edwards (PRIORY OF BRION, IQ) und John Boyes (FREEFALL) in 2004 geradezu Supergroup verdächtig gegründet, sind heutzutage immerhin noch Godfrey und Mitchell in der Band vertreten. Hinzu gesellen sich auf dem aktuellen Werk Nathan King (LEVEL 42) am Bass und Craig Blundell (STEVEN WILSON) an den Drums.
Die Musik klingt natürlich weiterhin wie eine poppig experimentelle Fortsetzung von KINO, hat sich nur in ihrer Ästhetik leicht verändert. Harte Beats und ein schneller Rhythmus treffen auf poppige Melodien mit rockigen Gitarren sowie ordentlich viel Synthesizer-Schmackes. Dazu eine fette Produktion, an der die populäre Nase nichts zu mäkeln hat.
Vielleicht geht dieser neuartigen Prog Musik dafür nur etwas die Zeitlosigkeit verloren. Der Makel des klassischen Progressive Rock hingegen, wenn die Ewiggestrigen weiterhin nach 70er Jahren klingende Kompositionen produzieren, bleibt hier natürlich niemals am Revers haften. Denn FROST* spielen sich in solch einen Spielrausch, als wären YES in 1987 auf 45rpm abgespielt worden, als würden LEVEL 42 mit Hi-Tech AOR-Combos ein Tänzchen wagen. Zudem schlagen in einem Song wie ´Towerblock´ die Beats schneller zu, als die Synthwave-Szene implodieren kann, das beinhaltet dann kurzerhand fast Dance Music, obendrein eingearbeiteten Dubsteb. Außerdem werden in ´Signs´ sowie ´Heartstrings´ zweimal äußerst wehmütig richtig großartige Erinnerungen an KINO wach und nicht nur im Abgesang von ´The Raging Against The Dying Of The Light Blues In 7/8´ sowie ´Last Day´ gemahnen FROST* geradewegs gesanglich an NEAL MORSE. Allein die letzten sechs Songs auf dem Album, die vereint eine über dreißigminütige Suite namens ´Sunlight´ ergeben, erscheinen für den Feinkost-Verfechter zwar geeignet, bereiten der flauschigen Fast Food-Naschkatze hingegen ein haarsträubendes Verdauungsproblem.
(7 Punkte)