TRUE STRENGTH – Steel Evangelist
~ 2016 (Independent) – Stil: Heavy Metal ~
Jesus ruft und wir müssen folgen: Den White Metallern von TRUE STRENGTH, die mit ihrem zweiten Album ´Steel Evangelist´ zum nächsten Schlag ausholen. Dabei musste die von Gitarrist/Bassist Ryan “The Archangel” Darnell gegründete Band immerhin den Verlust ihres Sängers wettmachen. Da die Devise aus der Not eine Tugend machen heißt, hat Mastermind Darnell nun auch noch den Gesang übernommen. Zwar darf seine Gesangsleistung nicht mit den Größen Ski (DEADLY BLESSING), Rey Parra (SACRED WARRIOR, WORLDVIEW) oder Vett Roberts (RECON) verglichen werden, dennoch passt sein angenehm hohes Organ selbstredend zum epischen Material von TRUE STRENGTH.
Folglich darf der Sound der Amerikaner all denen wunderbar die Ohrmuscheln hinunterlaufen, die auf klassischen US Power Metal stehen, der aufgrund seiner rauen Produktion zeitlos wie eine prächtige Demoproduktion ertönt. So sind TRUE STRENGTH natürlich niemals so schleppend wie VENI DOMINE, trotz eines Rammbocks wie ´Woe To The Sons Of Ishmael´, oder gar progressiv metallen wie RECON, trotz eines krachenden ´The War We Fight´. Denn ein ´No Cheek Left To Turn´ steigert sich von Minute zu Minute in seinem powervollen Elan, während die wahre epische Power erst in ´Cilician Gates´ zum Bersten gelangt. Der Titelsong offenbart sich frühzeitig im Galopp, wohingegen sich ´The Fall Of The Ripest Apple´ überraschend entgegen der oftmalig einfachen sowie riffbetonten Spielweise zeigt. Das ist epische Power, allein aufgrund der äußerst langen Songergüsse, die mit Schmackes dargeboten werden. Natürlich mit Texten, die nicht nur der Messdiener kennen muss, sondern allen frenetischen Anhängern echte Freude bereiten und obendrein der Allgemeinbildung dienen dürfte. Also, hisst die weiße Flagge, trinkt das Blut im Gedenken an Abraham und holt die Spikes raus, die trägt schließlich der Herr: “We ride with Christ our Lord and Savior, Armed with spikes sharp as razors, Our leather armor can’t hide our angel wings!” Holy yellow Metal!
(7,5 Punkte)
