BEN CRAVEN – Last Chance To Hear
~ 2016 (Tuneleak Records/Desert Comb Music) – Stil: Prog Rock ~
Seit einigen Jahren beschert der australische Multiinstrumentalist Ben Craven bereits seinen Singer-Songwriter Progressive Rock als Breitwand-Soundtrack für Ohr und Seele. Mit ´Last Chance To Hear´ fährt Ben Craven jedoch seine Singer-Songwriter-Attitüde vollends zurück und lässt sich überwiegend instrumental im 70s Artrock-Stil fallen.
Passenderweise wurde das Album zudem in “Side One” und “Side Two” unterteilt und nur die beiden jeweiligen Opener – ´Last Chance To Hear Part 1´ und ´ The Remarkable Man´ – füllt Ben Craven mit seinem zurückhaltenden Gesang aus. Einmal bombastisch schwingend zu Beginn, das weitere Mal zur Eröffnung von Seite zwei gar soundtrack-like. Werbetechnisch nicht unpassend darf William Shatner bei ´Spy In The Sky Part 3´ seinen Sprechgesang im Leonard Cohen-Style verlauten lassen. Beide Parts von ´Critical Mass´ lassen hingegen die Fahrt gen Sonnenleuchten unter dem Einsatz verschiedener Instrumente äußerst abwechslungsreich erstrahlen. Etwas YES, aber niemals so blümerant wie Roine Stolt, etwas ALAN PARSONS und heimlich etwas PINK FLOYD, gesellt sich zu echtem Sinfonik Rock (´Spy In The Sky Part 1´) und Ausschweifungen á la EMERSON, LAKE AND PALMER (´The Revenge Of Mr. Komodo´).
Ansonsten kann sich ausgiebig an den musikalischen Himmelfahrten des Alleskönners sowie alle Instrumente persönlich spielenden Ben Craven ergötzt werden. Zudem erfreuen auf der beigelegten DVD vier Musikvideos sowie ein längeres ´On The Set With Ben Craven´-Making Of. Selbst wenn ´Last Chance To Hear´ nicht die letzte Chance darstellen sollte, Ben Craven zu hören: Take a chance, take your chance – mit edlem Schönklang.
(7,5 Punkte)